Heute jährt sich der Tag des verheerenden Brandes in dem Supermarkt Ycua Bolaños zum dritten mal. Bei der folgenschwersten Katastrophe in der Geschichte des Landes kamen 430 Menschen ums Leben. Ebensoviele erlitten zum teil schwerste Verletzungen. Laut Angaben der Vereinigung der Opfer-Familien gelten neun Personen immer noch als vermisst. Zwei Brandopfer konnten bisher nicht identifiziert werden. Immer noch werden DNA-Proben zur Analyse ins Ausland geschickt. Gestern haben hunderte Familienangehörige der Opfer vor dem Justizgebäude demonstriert. Sie forderten die Justiz auf, endlich den Strafprozess gegen die Verantwortlichen der Brandkatastrophe zu eröffnen. Die Vorsitzende des Obersten Gerichtshofes, Alicia Pucheta de Correa nahm die Forderung zur Kenntnis und sagte zu, sich für die Durchführung des Strafprozesses einzusetzen. Eine weitere Kundgebung wurde gestern vormittag vor dem Gebäude der asuncióner Stadtverwaltung veranstaltet. Die Demonstrangen blockierten die Avenida Mariscal López und forderten, den ehemaligen Bürgermeister, Enrique Riera, und die jetzige Bürgermeisterin Evanhy de Gallegos vor Gericht zu stellen. Ihnen wird vorgeworfen, nicht konsequent genug gegen fehlende Sicherheits-Vorkehrungen in Öffentlichen Gebäuden vorzugehen. Die Familienangehörigen der Opfer forderten zudem die Schaffung eines Hilfs-Fonds zur finanziellen Unterstützung von Hinterbliebenen der Brandopfer. Die Sicherheitskräfte mußten einschreiten um die aufgebrachte Menschenmenge am Eindringen in die Stadtverwaltung zu hindern.