Dienstag, 31. Juli 2007

Ein mit internationalem Haftbefehl gesuchter italienischer Staatsangehöriger wurde gestern im asuncióner Stadtviertel San Vicente festgenommen.

Der 49-jährige muss in seiner Heimat eine sechseinhalbjährige Freiheits-Strafe absitzen. Er wurde wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und Erpressung verurteilt. Insbesondere wird ihm zur Last gelegt, von 2001 bis 2003 Mitglied der Mafia-Organisation Ndrangheta gewesen zu sein. Die Festnahme leitete der Staatsanwalt für Wirtschaftsdelikte, Arnaldo Giuzzio. Der gebürtige Italiener war 2005 nach Paraguay eingewandert und leitete seither das Tourismus-Unternehmen "Cielo Guarani". Dieses Unternehmen veranstaltet Kreuzfahrten auf dem Paraguay-Fluss. Ndràngheta ist die Vereinigung der kalabresischen Mafia, deren Aktionsradius heute ganz Europa, Nord- und Südamerika sowie Australien umfasst. Mit geschätzten 35 Milliarden US-Dollar Jahresumsatz gilt die ’Ndrangheta als mächtigste Mafia-Organisation Europas. Am 17. Juli 2007 konnte ihr Anführer, Giuseppe Bellocco, gefasst werden.

Raubüberfall auf Wechselstube auf dem internationalen Flughafen Silvio Pettirossi

Heute morgen wurde auf dem internationalen Flughafen Silvio Pettirossi ein bewaffneter Raubüberfall verübt. Fünf maskierte Männer drangen schwer bewaffnet in den ersten Stock des Flughafengebäudes ein und überwältigten das Sicherheitspersonal. Im Anschluß bedrohten sie die anwesenden Flug-Gäste. Sie zwangen zwei Angestellte einer Wechselstube zur Herausgabe eines Aktenkoffers mit rund einer Million US-Dollar. Die vier Täter flohen in einem zuvor in Luque gestohlenen Fahrzeug der Marke BMW. Kurz darauf wechselten sie laut Augenzeugen im Stadtviertel Santa Cruz das Fluchtfahrzeug und sind nun in einem Toyota Hilux unterwegs.

Das Geschäft mit der Holzkohle zerstört die paraguayischen Wälder

Der Holzkohlen-Export nach Brasilien hat sich in den letzten drei Jahren zum größten Geschäft an der Grenze zu Brasilien entwickelt. Laut Presseangaben werden täglich tausende Tonnen Holzkohle nach Brasilien geliefert. Allein bei der Zollstation in Salto del Guairá werden monatlich ein-tausend-einhundert Tonnen abgefertigt. Dabei haben den Presseangaben zufolge die Zollbeamten durch die Zahlung von Schiergeldern den größten Nutzen. Das große Geschäft mit der Holzkohle hat jedoch laut Angaben des Verbandes der Holz-Händler nachteiligen Wirkung auf die verbliebenen Waldflächen in Paraguay. Sie beschuldigen die Forstbehörde und das Umweltministerium nicht genügend Kontrollen durchzuführen.

Die paraguayische Regierung hat neue Verhandlungen über die Verträge von Itaipú und Yacyretá gefordert.

Die Parlasur-Abgeordneten aus Paraguay sollen auf der nächsten Sitzung des Mercosur-Parlamentes erneut die Verträge von Itaipú und Yacyretá zur Sprache bringen. Darum hat Staatschef Duarte Frutos gestern während eines Gespräches mit dem Parlasur-Vorsitzenden und Senator, Alfonso González Nuñez, gebeten. Das Parlasur tritt wieder am 6. und 7. August in Montevideo zusammen. Die Regierung in Asunción erhofft sich dabei bessere Ergebnisse als bei der ersten Sitzung.

Paraguay unter IWF-Kontrolle

Der Leiter der IWF-Delegation, die regelmässig nach Paraguay kommt, Alejandro Santos, ist gestern mit dem neuen Finanzminister, César Barretos, und Zentralbank-Chef Germán Rojas zusammengetroffen. Zentrales Thema der Gespräche war der Beginn der vierten Etappe der Überprüfungen im Rahmen des Stand-by-Abkommens. Laut Santos liessen die ersten Auswertungen auf eine stabile wirtschaftliche Lage schliessen. Die Vorgaben des IWF seien weitgehend erfüllt. Die Wirtschaft weise ein relativ hohes Wachstum auf, und die Inflation sei unter Kontrolle. Die IWF-Delegation will laut Santos in dieser und in der kommenden Woche die wirtschaftliche Lage erneut analysieren.

Schwellenprogramm macht Fortschritte

Wirtschaftsberater Carlos Walde hat sich gestern mit Parlamentariern zu einer Sitzung getroffen. Während des Treffens ging es um die Koordination der Arbeiten innerhalb des Schwellenprogrammes in Paraguay. Wie Walde gegenüber der Presse erklärte, seien in diesem Bereich bereits wichtige Fortschritte verzeichnet worden. Wenn die Arbeiten in diesem Sinne weiter fortschreiten würden, könne das Progamm bis zum Jahresende erfolgreich abgeschlossen werden. Eines der wichtigsten Ziele des Programms ist es, die Transparenz in der Verwaltung der staatlichen Institutionen zu verbessern.

Drogenfund auf dem Flughafen Silvio Pettirossi

Beamte des Antidrogensekretariats SENAD haben gestern erneut einen Drogenfund auf dem Flughafen Silvio Pettirossi gemacht. In einem Bilderrahmen waren 219 Gramm Kokaín versteckt worden, die nach Europa geschmuggelt werden sollten. Gegen den Drogenkurrier lag bereits ein Haftbefehl vor, da er bereits mehrmals Drogen nach Europa geschmuggelt hat.

Seminar zur Terrorbekämpfung

Paraguayische und argentinische Sicherheits- und Zollbeamte haben gestern an einem Seminar teilgenommen das von Fachleuten des Internationalen Kommitees im Kampf gegen den Terror geleitet wurde. Zentrale Themen waren der Kampf gegen Betrug und Dokumentenfälschung. Wie der paraguayische Vizeminister für Aussenbeziehungen, Federico Gonzalez, erklärte, solle das Seminar zu einer besseren grenzüberschreitenden Arbeit im Kampf gegen den Terror in der Region beitragen. Während ihres Aufenthalts in Paraguay haben sich die Vertreter des Interamerikanischen Kommitees im Kampf gegen den Terror gestern auch zu Gesprächen mit dem Senatspräsidenten Miguel Abdón Saguir getroffen. Sie baten ihn, unter anderem um eine zügige Verabschiedung des Antiterrorgesetzes. Nur so könnte Paraguay den Internationalen Verpflichtungen nachkommen.

Amtswechsel innerhalb des paraguayischen Industrie- und Handelsministeriums

Innerhalb des Industrie- und Handelsministeriums sind gestern mehrere Amtswechsel vorgenommen worden. Industrie- und Handelsminister José María Ibañez ernannte den bisherigen Vorsitzenden der Rediex, Víctor Varela zum neuen Planungsminister. Neuer Vorsitzender der Rediex wurde Guillermo Alcaraz, der bisher das Amt des stellvertretenden Handelsministers inne hatte. Wie die Presse weiter informierte, wurde Luis Villalba vorläufig als stellvertretender Handelsminister eingesetzt. Ibañez erklärte, dass er sich durch die Wechsel in seinem Ministerium vor allem eine Verbesserung innerhalb des Planungssekretariats erhoffe.

Montag, 30. Juli 2007

Bolivien bereitet grösste Industrie und Handelsausstellung vor

Organisatoren der Expocruz 2007 haben paraguayische Unternehmer für eine Teilnahme an der Internationalen Messe in Bolivien eingeladen. Die Expocruz findet vom 21. bis zum 30. September in Santa Cruz de La Sierra statt und gilt als eines der grössten Veranstaltungen dieser Art in Lateinamerika. Seit etwa 20 Jahren nehmen paraguayische Firmen an der Ausstellung teil. Die Teilnahme wird von Proparaguay unterstützt. Vor allem in den letzten Jahren waren dadurch zahlreiche Kontakte geknüpft worden, wodurch sich die Exportmöglichkeiten erhöht hätten, verlautete von seiten der paraguayischen Handelskammer. Dabei ist vor allem die Handelsrunde von großer Bedeutung. Diese findet am Rande der Expocruz vom 26. bis zum 28. September statt. Wie der Vertreter der paraguayischen Handelskammer, Marcio Schussmuller erklärte, sei Bolivien das einzige Land, in das Paraguay mehr exportiert als importiert. Allein im ersten Semester diesen Jahres wurden durch Exporte nach Bolivien Deviseneinnahmen in Höhe von 12 Millionen Dollar verzeichnet. Zu den wichtigsten Exportprodukten gehören Zuckerrohr, gegerbtes Leder, verschiedene Öle und Landwirtschaftsprodukte, Saatgut, Holz, Baumwollfasern, Fleischprodukte und Obstsäfte.

Die paraguayische Regierung zeigt kein politisches Interesse für Kleinstunternehmen

Die Regierung zeige nicht genug Interesse an der Entwicklung von Klein-Unternehmen, da dieses eine grössere finanzielle Unterstützung bedeuten würde, informierte Reinaldo Peralta, Leiter der Mikrounternehmen-Vereinigung von Luque. Wie Peralta berichtete, erteilt die nationale Entwicklungsbank AFD Kredite an die Finanzinstitutionen IFI mit einem jährlichen Zinssatz von 7,5 Prozent. IFI vergibt wiederrum Kredite an Unternehmern mit einem jährlichen Zinssatz von 40 Prozent. Die Tätigkeiten der AFD sind demnach nicht effektiv für die Mikrounternehmen. Deswegen sollte sich die Regierung, nach Peralta's Angaben, mehr um finanzielle Unterstützung für die Kleinunternehmen kümmern. 75 Prozent der Einnahmen der nationalen Wirtschaft sind von den Kleinunternehmen.

Finanzminister Ernst Bergen ist gestern von seinem Amt zurückgetreten.

Der Grund für seinen Rücktritt sei vollkommen persönlich, sagte Bergen gegenüber der Presse. Staatspräsident Duarte Frutos dankte dem zurückgetretenen Minister für seine gute Arbeit und meinte, dass mit ihm ein großer Minister die Regierung verlasse. Ernst Bergen war beinahe vier Jahre in der Regierung tätig. Anfangs war er Minister für Industrie und Handel und wurde dann als Finanzminister ernannt. Bei seiner Abschlussrede dankte Bergen für das Vertrauen von seiten des Präsidenten und für die Möglichkeit etwas für das Land zu tun. Er fühle sich geehrt, dass er dem Volk habe dienen können. Er habe bereits vor einer Woche seinen Rücktritt eingereicht und betonte erneut, dass er aus persönlichen und familiären Gründen das Amt niederlege. Als neuer Finanzminister ernannte Duarte Frutos den Wirtschaftexperten César Barreto. Er war zuvor der Leiter der Finanagentur für Entwicklung AFD.

Der Minister für Landwirtschaft und Viehzucht, Alfredo Molinas, erwartet mehr Unterstützung

Der Minister für Landwirtschaft und Viehzucht, Alfredo Molinas, erwartet von den einzelnen Departamentsverwaltungen mehr Unterstützung und eine größere Eigenverantwortung in ihrer Arbeit. Wie Molinas berichtete, sollen sich die Verwaltungen der Departamente und Munizipien um eine bessere Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Institutionen bemühen. Vor allem Aus- und Nachzahlungen sollen von den einzelnen Departaments- und Stadtverwaltungen eigenständig durchgeführt werden, damit das Ministerium nicht mit solchen Arbeiten belastet wird. Eine bessere Absprache und Zusammenarbeit innerhalb der einzelnen Institutionen würde zudem die Entwicklung und auch die landwirtschaftliche Produktionskapazität eines jeden Munizips fördern. Das erklaerte Molinas waehrend eines Seminars zur Verbesserung des landwirtschaftlichen Produktionsvolumens.

Dogenhandel - Polizeichefs festgenommen

Zwei Unteroffiziere der Nationalpolizei sind am Samstag bei dem Versuch, 100 Kilogramm Marihuana nach Foz de Iguazu zu schmuggeln, festgenommen worden. Ein an dem Schmuggel beteiligeter Verwandter von einem der Unteroffiziere wurde ebenfalls dingfest gemacht. Bei den beiden Unteroffizieren handelte es sich um die beiden leitenden Beamten einer Polizeistation in der Ortschaft Tembiaporá. Die Operation war von der Anti Drogeneinheit SENAD nach einem Hinweis aus der Staatsanwaltschaft in Ciudad del Este durchgeführt worden.

Programm zur Steigerung der paraguayische Gemüseproduktion ist erfolgreich

Durch die gezielte Förderung durch die SENAVE hat der Gemüseanbau in Paraguay innerhalb des letzten Jahres zugenommen. Die konnte vor allem durch strengere Kontrollen bei der Einfuhr von Tomaten und Zwiebeln erreicht werden. Auch wurden nationale Anpflanzungen verstärkt gefördert. Auf diese Art und Weise konnte das Volumen bei Zwieblen auf 2 Millionen Kilogramm Zwiebeln pro Jahr gesteigert werden. Dennoch müssen weiterhin fast 3 Millionen Kilogramm importiert werden. Bei den Tomaten werden rund 60 Prozent des Bedarfes in Paraguay selbst angebaut. Argentinien und Brasilien sind die Hauptliferanten für Gemüse, das aus dem Ausland eingefahren wird. Insgesamt legte die Eigenproduktion von Gemüse um 43 Prozent zu und die Importe konnten zurückgehen.

Samstag, 28. Juli 2007

Polizei-Kontrollen im öffentlichen Personenverkehr

Am gestrigen Abend führte die Stadt-Polizei Kontrollen an rund zwanzig Stadtbussen durch. Durch die Kontrollen kam der mangelhafte technische Zustand der öffentlichen Verkehrsmittel wieder einmal ans Tageslicht. Fast alle Busse wiesen technische Mängel auf. Laut Angaben der Stadtpolizei soll durch strengere Kontrollen die Verkehrs-Sicherheit im Öffentlichen Nahverkehr gewährleistet werden. Die Transport-Unternehmen werden aufgefordert, sich mehr für die regelmäßige Instandsetzung ihrer Fahrzeuge und die Einhaltung der Verkehrsregeln einzusetzen. Im Grossraum Asunción sind über 400 Omnibusse im Einsatz.

Die historische Kirche San Joaquín bekommt eine neue Glocke

Der französische Botschafter in Paraguay, Denis Vene, hat der historischen Kirche San Joaquín im Departament Caaguazú eine 180 Kilogramm schwere Kirchenglocke aus Bronze übergeben. Die Übergabe erfolgte bereits am Dienstag Nachmittag im Beisein des Botschafters und seiner Frau. Anwesend waren auch Tourismus-Ministerin Liz Kramer und der Gouverneur von Caaguazú, Enzo Cardozo. Die Kirche wurde im Jahr 1792 von Jesuiten erbaut. Tourismus-Ministerin Liz Cramer bedankte sich im Namen der Einwohner für die Spende.

Eine großzügige Spende aus Deutschland geht an die staatlichen Universität UNA

Der deutsche Honorar-Konsul, Andreas Maske, hat der staatlichen Universität UNA gestern eine komplette Informatik-Ausrüstung übergeben. Die Ausrüstung für die Bibliothek hat einen Wert von rund 100-tausend US-Dollar. Die Spende besteht aus 40 Computern mit den dazugehörigen Möbeln. Universitäts-Dekan Pedro Gerardo González bedankte sich für die grosszügige Spende, die vielen Studenten zugute kommen werde. Der deutsche Honorar-Konsul kommt alle sechs Monate von Hamburg nach Paraguay. Dieses Mal in Begleitung von deutschen Unternehmern, welche die Expo in Mariano Roque Alonso besuchten.

Brasilianisches Import-Verbot für Alt-Reifen ist rechtswidrig

Das Einfuhr-Verbot der brasilianischen Regierung für Alt-Reifen aus Paraguay steht nicht im Einklang mit den Bestimmungen des Mercosur-Vertrages. Das entschied der ständige Kontroll-Ausschuß des Mercosur. Das teilte der Vorsitzende des Ausschusses Wilfrido Fernández mit. Am Donnerstag verhängte die Regierung in Brasilia ein Import-Verbot für Alt-Reifen aus Paraguay. Begründet wurde das Verbot mit umweltrechtlichen Bedenken und einem besseren Angebot aus Europa. Gemäss der Entscheidung des Mercosur Kontroll-Ausschusses kann der Import und Wiederverwertung von Alt-Reifen aus Paraguay nicht untersagt werden. Laut Fernández seien die angeführten Bedenken hinsichtlich des Umweltschutzes nicht ausschlaggebend für ein Verbot dieser Art. Man sei nicht gegen die Umweltschutz, jedoch müsste der Mercosur-Vertrag eingehalten werden, so Fernández weiter.

Vizepräsident Castiglioni ist gegen elektronische Wahlurnen

Noch Vize-Präsident und Präsidentschafts-Kandidat Luis Castiglioni erklärte gestern seine Ablehnung gegenüber dem Einsatz von elektronischen Wahlurnen. Laut Castiglioni sei die Stimmen-Auszählung mit dieser Technik nicht zuverlässig. Er und auch der grösste Teil der Bevölkerung bevorzugten die Wahl per Stimmzettel. Das sagte Castiglioni am Rande des gestrigen Treffens mit dem Bürgermeister von San Lorenzo, Eladio Gómez. Die Anhänger von Castiglioni werden in den kommenden Tagen beim Wahl-Gericht beantragen, den Einsatz elektronischer Urnen bei den allgemeinen Wahlen 2008 zu untersagen. Bislang plant die Wahljustiz die neue Technik bereits bei den partei-internen Wahlen zur Kandidaten-Bestimmung einzusetzen.

Bauern-Proteste wegen ausbleibender Nachzahlungen

Rund eintausend Bauern haben am Donnerstag die Fernstraße 3 bei der Kreuzung Tacuara und Santaní zehn Minuten lang blockiert. Bislang haben die Bauern vom Landwirtschaftsministerium noch keine Nachzahlungen für ihre Baumwollernte bekommen. Die Blockade war mit dem Polizeichef des Departaments San Pedro, Dionisio Ginés, abgesprochen. Laut dem Vorsitzenden des Bauernverbandes FNC, Felipe Aveiro, zeige Landwirtschaftsminister Alfredo Molinas keinerlei Interesse an einer Lösung des Konfliktes. Die Bauern demonstrieren nun bereits seit zwölf Tagen.

Indische Investoren investieren in die paraguayische Landwirtschaft

Eine Unternehmer-Gruppe aus Indien reist zum zweiten Mal nach Paraguay, um Investitionen in der Landwirtschaft zu tätigen. Das teilte die Leiterin der Kammer für Öl-Früchte CAPPRO, Sonia Tomassone, mit. Die Delegation wird für Anfang August erwartet. Die Inder wollen rund zwölf-tausend Hektar Land erwerben, um Soja, Sonnenblumen und Raps anzubauen. Das gewonnene Pflanzen-Öl soll nach Indien exportiert werden. Durch den Verkauf des Landes würden fünf Millionen US-Dollar in die Staatskasse fliessen. Die Investoren planen auch die Errichtung der dazugehörigen Anlagen zur Ölherstellung. Bereits vor einigen Wochen waren indische Unternehmer mit Regierungsmitgliedern zu Beratungen zusammengetroffen.

Vorsitzende der paraguayischen Abgeordnetenkammer, Òscar Salomón besucht Lino Oviedo

Gestern haben einige Abgeordnete den ehemaligen Heeresführer Lino Oviedo in der Haftanstalt in Viñas Cue besucht. Laut dem Vorsitzenden der Abgeordneten-Kammer, Òscar Salomón, wollten sie Oviedo für die Unterstützung seiner Anhänger aus der UNACE-Partei bei seiner Wahl zum Vorsitzenden danken. Oviedo teilte bei der Gelegenheit mit, dass es zwischen ihm und Präsident Duarte Frutos keinerlei politische Absprachen gebe.

Staatspräsident Duarte Frutos hat gestern eine neue politische Bewegung innerhalb der Colorado-Partei gegründet.

Die Gruppe Progressive Colorados unterstützt die Präsidentschafts-Kandidatin Blanca Ovelar und Carlos María Santacruz als Kandidat für das Amt als Vizepräsidenten bei den parteiinternen Wahlen. Die Schaffung der neuen Bewegung innerhalb der Colorado-Partei ist Duarte Frutos´ Antwort auf die Entscheidung der Familie Argaña ihm ihre Unterstützung zu entziehen. Die neue politische Bewegung wurde gestern vom Staatspräsidenten auf einem Parteitreffen bekanntgegeben. Duarte Frutos sagte über die neue Bewegung, dass sie sich für die Rechte und Freiheit der Bevölkerung einsetzen werde.

Freitag, 27. Juli 2007

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Korruption in der Stadtverwaltung von Puerto Casado

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Lokal-Politilker in der Stadtverwaltung von Puerto Casado. Die ohnehin von Problemen erschütterte Ortschaft am Paraguay-Fluss steht nun wieder im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Die Staatsanwaltschaft hat eine Liste mit zahlreichen Unregelmässigkeiten innerhalb der Stadtverwaltung veröffentlicht. Demnach hat die Munizipalität vom Finanzministerium 609 Millionen Guranies erhalten, die spurlos verschwunden sind. Die Munizipalität hatte die Gelder beim Finanzministerium für die Instandsetzung mehrerer öffentlicher Gebäude beantragt. Das Geld wurde überwiesen. Die angeblich geplanten Renovierungen wurden allerdings niemals ausgeführt.

Leichter Konjunktur-Rückgang für 2008

Die Lateinamerikanische Wirtschafts-Kommission CEPAL prognostiziert für nächstes Jahr einen Konjunktur-Rückgang in Paraguay. Nach Schätzungen der Kommission wird für das laufende Jahr ein Wirtschafts-Wachstum von vier Prozent erwartet. Im kommenden Jahr gehe das Wachstum jedoch auf drei-einhalb Prozent zurück. Vor drei Jahren steigerte sich das Brutto-Inlands-Produkts um 4,1 Prozent. 2005 stieg es lediglich um 2,9 Prozent, während im vergangenen Jahr wieder ein Anstieg von 4,2 verzeichnet werden konnte. Dem Bericht der CEPAL ist weiter zu entnehmen, dass in Paraguay für die laufende Anbau-Saison mit einer guten Ernte gerechnet werden kann. Im Soja-Anbau wird eine Steigerung der Ernte-Erträge um 65 Prozent prognostiziert. Eine gute Ernte wird auch bei Mais, Mandioka, Zucker-Rohr, Weizen und Erdnüssen erwartet.

SENACSA benötigt Labor für Biosicherheit

Die Europäischen Union fordert die Einrichtung von Bio-Sicherheits-Labors zur Überwachung der Tiergesundheit bei Nutztieren und der Hygiene-Kontrolle bei der Fleisch-Verarbeitung. Für künftige Fleisch-Lieferungen nach Europa sei dies unumgänglich. Laut internationalen Beratern für Viehwirtschaft und Fleisch-Verarbeitung, werde Rindfleisch aus Paraguay bei einer besseren sanitären Überwachung auch für anspruchsvolle Märkte interessant. Dies verlautete gestern nach einem Treffen der Experten mit Vertretern der Ländlichen Vereinigung, der Fleisch-Kammer und der SENACSA.

Eine Gruppe niederländischer Unternehmer ist an der Produktion von Bio-Diesel in Paraguay interessiert.

Wie sie während eines Treffens mit Industrie- und Handelsminsiter José María Ibañez erklärten, soll der Biotreibstoff aus der Pflanze Jatropha-Curcas gewonnen werden. Es handelt sich dabei um einen Rohstoff, der besonders in Europa zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Niederländer wollen daher Kontakt zu heimischen Landwirten aufnehmen und im Chaco ein Projekt zum Anbau der Pflanze starten. Das Projekt soll dabei von europäischen Fachleuten technisch überwacht werden. Das Saatgut soll aus Europa importiert werden. Jatropha soll auch in der neuen Biodiesel-Anlage des Unternehmens ENERCO in Aregua verarbeitet werden. Jatropha-Curcas ist eine Öl-Frucht-Pflanze, die in den Tropen heimisch ist. Sie wächst auf mageren Böden, die zum Anbau von Mais und anderen Feldfrüchten nicht mehr geeignet sind. Sie wird in Süd- und Mittelamerika, sowie in Afrika, Süd-Ost-Asien und Indien angebaut.

Schutz-Impfungen gegen Meningitis

Das Gesundheitsministerium erwägt die Schutz-Impfung gegen Meningitis in das Erweiterte Inmunisierungs-Programm PAI einzubeziehen. Angesichts der steigenden Zahl der Gehirnhaut-Entzündungen seien mehr vorbeugende Massnahmen notwendig, hiess es. Wenn die Impfung in den Plan aufgenommen wird, steht der Impfstoff künftig in allen Gesundheits-Zentren und Krankenhäusern kostenlos zur Verfügung. Wie aus dem Gesundheitsministerium verlautete, wird momentan eine landesweite Studie zur Feststellung der Anzahl der Meningitis-Erkrankungen durchgeführt. Die Studie soll zeigen wieviel Impfstoff pro Jahr zur Verfügung stehen muß. Zudem müsse festgestellt werden, ob der Impfstoff auch langfristig im Ausland erhältlich sei, erklärte die Vorsitzende des Inmunisierungs-Programmes, Victoria Alé. Derzeit kostet der Impfstoff gegen Gehirnhaut-Entzündung 52 US-Dollar pro Einheit.

Staatspräsident Duarte Frutos hat den japanischen Botschafter Kenro Iino um finanzielle Hilfe

Staatspräsident Duarte Frutos hat den japanischen Botschafter Kenro Iino um finanzielle Hilfe für die Errichtung von Bilduns-Zentren gebeten. Duarte Frutos begründete seine Bitte damit, dass seine Regierung Zentren für regelmässige Fortbildungs-Kurse für Beamte benötige. Geplant sei ein solches Zentrum in Asuncion und eines in Coronel Oviedo. Ziel sei die Staatsdiener besser auszubilden, um die Öffentliche Verwaltung effektiver zu gestalten. Botschafter Iino sagte zu, die Bitte seiner Regierung vorzutragen. Ein weiteres Thema war die Finanzhilfe in Höhe von 170 Millionen US-Dollar für den Ausbau des Wasserkraftwerkes Yguazú. Der Kredit muß noch vom Kongress bewilligt werden. Ein entsprechender Gesetz-Entwurf liegt bereits seit geraumer Zeit dem Parlament vor. Die japanische Regierung hat nun eine Frist bis zum 25. September gesetzt, um den Kredit zu bewilligen. Danach werde das Angebot zurückgezogen.

Donnerstag, 26. Juli 2007

Erfolgreicher Großeinsatz gegen Auto-Diebe

Die Polizei hat gestern während einer gross angelegten Operation zehn mutmassliche Autoschieber festgenommen. Während des Einsatzes wurden mehrere gestohlene Fahrzeuge sichergestellt. Die Beamten entdeckten zudem zahlreiche ausgeschlachtete Autos, deren Teile mutmasslich im illegalen Ersatz-Teile-Handel verkauft wurden.Mehrere der Fahrzeuge wurden bei bewaffneten Raub-Überfällen gestohlen. Die Täter melden sich oftmals bei den Fahrzeug-Eigentümern und erpressen für die Rückgabe hohe Geldsummen. Falls die geforderte Summe nicht gezahlt wird, werden die Fahrzeuge unverzüglich demontiert. Laut Polizeiangaben werden pro Tag fünf bis sechs Autos gestohlen. Etwa die Hälfte werden ausgeschlachtet und als Ersatzteile verkauft. In Paraguay gibt es etwa ein-tausend Werkstätten, in denen Fahrzeuge für den Ersatz-Teile-Handel demontiert werden. Davon arbeitet lediglich rund ein Drittel auf legale Weise. Hier werden nur Unfall-Wagen für den Ersatzteile-Handel verwendet.

Einb neues Motorradteile-Werk geht in Produktion

Die Montage-Unternehmen Reimpex, Sambarie und Clifton wollen in zwei Monaten ein eigenes Werk zur Herstellung von Motorrad-Teilen in Betrieb nehmen. In der neuen Fabrik soll mit modernster Technologie gearbeitet werden, erklärte Unternehmens-Leiter Jorge Samaniego. Nach Inbetriebnahme der eigenen Teile-Produktion könnten Motorräder größtenteils mit im Inland hergestellten Teilen zusammengestellt werden. Bisher wurden die einzelnen Teile importiert und in den Werken lediglich montiert. Die Unternehmen bemühen sich darum, ihre Produkt-Palette im gesamten Mercosur-Raum anzubieten.

PETROPAR muss Ethanol importieren

Das staatliche Erd-Öl-Unternehmen PETROPAR sieht sich gezwungen Ethanol aus dem Ausland zu importieren. Diese Entscheidung wurde mit dem mangelndem Ethanol-Vorrat in den heimischen Raffinerien begründet. Laut PETROPAR-Leiter, Alejandro Takahashi, konnte mit einem Preis von 400 Guaranies pro Liter ein günstiges Angebot eingeholt werden. Er bestätigte, dass es sich bei dem Ethanol-Import um eine Ausnahme handele. Die heimischen Raffinerien hätten in der Regel genügend Kapazität, um den Inlands-Bedarf zu decken. Diese lieferten allerdings nicht die gewünschte Menge an das staatliche Unternehmen, so Takahashi.

Das paraguayische Gesundheitsministerium nimmt Medikament vom Markt

Das Gesundheitsministerium hat damit begonnen, Medikamente mit dem Wirkstoff Tegaserod aus dem Handel zu nehmen. Den Angaben zufolge wurde den Importeuren eine Frist von 15 Tagen gesetzt, um die betroffenen Medikamente aus dem Handel zu nehmen. Die Medikamente sollen im Anschluß fachgerecht entsorgt werden. Das Medikament war zuvor in den USA und Europa verboten worden. Der Hersteller Novartis hatte zuerst in den USA den Verkauf des Medikamentes Zelnorm mit dem Wirkstoff Tegaserod zur Behandlung des Reiz-Darm-Syndroms gestoppt. Das Verbot des Medikamentes wurde mit den Ergebnissen einer aktuellen Studie begründet, die auf ein erhöhtes Risiko von Herzkranzgefäss-Erkrankungen hinweist.

Das paraguayische Kooperativswesen wächst stetig

Die Kooperativen in Paraguay sind in den letzten Jahren erheblich gewachsen. Laut dem Vorsitzenden des Kooperativs-Verbandes INCOOP, Antonio Ortiz Guanes, seien die Kooperativen in den letzten Jahren um jährlich 20 Prozent gewachsen. Den Angaben zufolge konnten die Kooperativen in den letzten zehn Jahren um das dreifache expandieren. Heute sind die Kooperativen der wichtigste Wirtschafts-Faktor im Land. Aufgrund des schnellen Wachstums sei jedoch auch ein verbessertes Überwachungs-System notwendig, um auch in Zukunft die Zahlungsfähigkeit garantieren zu können.

Die paraguayische Wahljustiz war mit Erfolg auf der Expo 2007 vertreten

Während der Expo 2007 in Mariano Roque Alonso haben sich ein-tausend 900 Personen ins Wahlregister eintragen lassen. Die Wahljustiz hatte eigens dafür ein Büro auf dem Expogelände eröffnet. Der Vorsitzende der Wahljustiz, Juan Manuel Morales, äusserte seine Zufriedenheit über diesn Erfolg. Wie er hinzufügte, laufen derzeit die letzten Verhandlungen mit der brasilianischen Wahljustiz über die Bereitstellung von elektronichen Wahlurnen. Die modernen Wahlurnen sollen sowohl bei den partei-internen Wahlen zur Bestimmung der Kandidaten als auch bei den allgemeinen Wahlen im kommenden April eingesetzt werden. Die Eintragungsfrist läuft am 31. Juli ab. An den Wahlen können sich nur Personen beteiligen, die im Wahlregister erfasst sind.

Lehrerstreik mit folgen - die Nachholung von Unterrichtstagen wird beabsichtigt

Das Erziehungsministerium sucht nach einer Möglichkeit, die durch den Lehrerstreik verlorenen Unterrichtstage nachzuholen. Laut der Vizeministerin für Erziehung, Marta Lafuente, gestalte sich dieses Unternehmen sehr schwierig. In den kommenden Tagen sind Gespräche mit Schuldirektoren, Lehrern und Eltern geplant. Wie Lafuente mitteilte, würden die vom Erziehungsministerium vorgegebenen Unterrichtstage von vielen Schulen ohnehin nicht erreicht. Dies werde nun durch den Lehrerstreik weiterhin erschwert. Es sei an der Zeit, die Qualität des Bildungswesens zu verbessern. Dazu gehöre auch die Einhaltung der vorgegebenen Unterrichtstage. Paraguay liege weit hinter dem weltweiten Durchschnitt. Lafuente gab daher bereits jetzt zu verstehen, dass das Schuljahr für die betroffenen Schulen verlängert werden müsse. Durch den Lehrerstreik gingen zwei volle Unterrichtswochen für zahlreiche Schüler verloren.

Mennoniten über Kritik am Bau eines neuem Bus-Terminals

Die Einwohner der mennonitischen Kolonie Sommerfeld haben sich gegen den Bau eines Bus-Terminals an der Fernstrasse 7 gewandt. Bisher sei der Bau von den Behörden nicht genehmigt worden, teilte Dionisio Hildebrand, Mitglied des Verwaltungsrates der Kolonie Sommerfeld, gegenüber der Presse mit. Mit dem Bau sei jedoch trotz fehlender Genehmigung und der Bedenken aus der Bevölkerung begonnen worden. Dabei wurde ein Teilstück der Pflaster-Strasse zerstört, die von der Kolonie Sommerfeld gebaut worden war. Kritisiert wird vor allem die Tatsache, dass, obwohl die meisten Fahrgäste in der Stadt Eulogio Estigarribia wohnen, der Terminal nicht dort sondern auf der gegenüberliegenden Strassen-Seite errichtet werden soll. Die Fahrgäste seien gezwungen die viel befahrene Fernstrasse zu überqueren, um das Terminal zu erreichen.

Fünf taiwanesische Unternehmen zeigen Interesse an Investitionen in Paraguay.

Das erklärte Aussenminister Rubén Ramírez Lezcano, der sich momentan in Taiwan aufhält. Die Taiwanesen interessieren sich für die Viehzucht, die Herstellung von Kunststoff-Spielzeugen und CD-Roms. Während der Verhandlungen mit der taiwanesichen Regierung hat Ramírez auch um eine Erweiterung der Import-Quote für Rindfleisch gebeten. Momentan liegt die jährliche Quote für Fleisch-Exporte nach Taiwan bei 800 Tonnen.

USA stellt Importgenehmigung für paraguayische Rindfleisch auf den Prüfstand

Im Dezember werden US-Fachleute die Situation in der Viehzucht- und Fleischbranche begutachten. Nach dem Gutachten will die US-Regierung entscheiden, ob sie eine Import-Genehmigung für Rindfleisch aus Paraguay erteilt. Das teilte der Geschäftsführer der Fleischkammer, Roberto Stuat, zu Wochenbeginn nach einem Treffen mit Landwirtschaftsminister Alfredo Molinas mit. Gleichzeitig erklärte Stuat, dass mit dem Ergebnis der Inspektionen durch Experten der Europäischen Union im August oder September gerechnet werde. Falls die EU grünes Licht für Fleischlieferungen gebe, könne endlich die bereits gewährte Hiltonquote für den Fleischexport nach Europa genutzt werden. Eine der Forderungen der EU ist die Einrichtung von Labors für Biosicherheit. Dafür sind Investitionen in Höhe von vier Millionen US-Dollar notwendig. Die Fleischbranche hofft auf finanzielle Unterstützung durch die Regierung mit Geldern aus dem Mercosur-Struktur-Fonds. In die USA kann nach einem positiven Ergebnis der Inspektionen zunächst nur Dosen-Fleisch exportiert werden. Für die Zukunft erhofft sich die Fleischbranche auch die Import-Genehmigung von den US-Behörden für Frischfleisch und tiefgefrorenes Rindfleisch.

Paraguay verzeinet eine zunehmnde Dollarschwemme

Die Geld-Überweisungen von im Ausland lebenden Gastarbeitern sind in den letzten fünf Monaten um 30 Prozent gestiegen. Während im vergangenen Jahr durchschnittlich zwei Millionen US-Dollar pro Tag überwiesen wurden, waren es in diesem Jahr bereits drei bis vier Millionen Dollar täglich. Das meiste Geld wird aus Spanien auf heimische Konten überwiesen. Gefolgt von den USA, Argentinien, Italien, Frankreich und Deutschland. Ursache für den stetigen Anstieg des Devisenflusses ist die steigende Zahl von Gastarbeitern im Ausland.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Paraguay-Aregua: Bio-Diesel Raffinerie geht in Betrieb

Heute wird die neue Bio-Diesel-Anlage des Unternehmens ENERCO in Aregua in Betrieb genommen. Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten waren unter anderen Industrie- und Handelsminister José Maria Ibañez und der Bürgermeister von Aregua, Luis Villalba, anwesend. Die Anlage von ENERCO ist eine von drei Bio-Diesel-Raffinerien, die vom Industrie- und Handelsministerium eine Betriebs-Erlaubnis erhalten haben. Noch in diesem Jahr sollen herkömmlichen Diesel ein Prozent Bio-Diesel beigemischt werden. Die neue Raffinerie hat eine Produktionskapazität von 3,6 Millionen Liter pro Jahr. Der Treibstoff wird aus Tierfetten und Pflanzen-Ölen hergestellt. Die Kosten der Anlage belaufen sich auf 400-tausend US-Dollar.

Familie Argaña zeigt sich verärgert über Staatschef Nicanor Duarte Frutos

Die politische Bewegung Reconciliación Colorada hat Staatspräsident Duarte Frutos und dessen Präsidentschaftskandidatin Blanca Ovelar ihre Unterstützung entzogen. Das erklärte einer der Söhne des ermordeten Vizepräsidenten, Luis Maria Argaña, nach Bekanntwerden des Freispruches für Lino Oviedo im Strafprozess um die Ermordungen Argañas. Laut Jesus Argaña stecke Duarte Frutos hinter dem Freispruch und wolle diesen zu seinen politischen Zwecken nutzen. Er teilte mit, dass sich sämtliche Mitglieder der Familie Argaña aus öffentlichen Ämtern zurückziehen werden. Der Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten unter Blanca Ovelar, Carlos María Santacruz, bedauerte diesen Schritt und sprach von einer voreiligen Entscheidung. Die Nachkommen des ermordeten Vizepräsidenten Luis Maria Argaña waren bislang allesamt politisch engagiert.

Dienstag, 24. Juli 2007

Große Nachfrage nach neuem Münz-Geld

Bereits am ersten Tag der Herausgabe hat die Zentralbank Münzen im Wert von 490 Millionen Guaranies ausgegeben. Die Mehrheit der Kunden verlangte nach den neuen Ein-Tausend-Guarani-Münzen. Insbesondere der Einzelhandel und der öffentliche Personen-Nah-Verkehr sind auf das Wechselgeld angewiesen. In zwei Wochen werden auch neue 500-Guarani-Münzen erscheinen, verlautete aus der Zentralbank. Die Ein-Tausend-Guarani-Scheine behalten weiterhin ihre Gültigkeit. Sie werden jedoch nach und nach eingezogen.

Nicanor Duarte Frutos gibt klein bei - Lehrerstreik ist zu Ende

Der Lehrer-Verband F.E.P. hat heute morgen seine Streikmassnahmen beendet. Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem bestätigt worden war, dass Staatspräsident Duarte Frutos im Kongress eine Haushaltsrweiterung für das Erziehungsministerium beantragt hatte. Die Lehrer erklärten sich bereit, den Lehrbetrieb vorläufig wieder aufzunehmen. Sollte die Haushaltserweiterung im Kongress nicht durchkommen, wollen sie den Streik wieder aufnehmen. Der Streik begann am 22. Juni. Durch den Streik haben über 250-tausend Primar- und Sekundarschüler 15 Unterrichts-Tage verpasst. Der ausgefallene Unterricht müsse nun in irgendeiner Form nachgeholt werden. Das teilte die Vize-Ministerin für Erziehung, Marta Lafuente, mit. Sie traf gestern mit den Schul-Leitern zusammen, um zu besprechen, wie die fehlenden Unterrichtstage nachgeholt werden können. Dabei betonte sie, dass der Unterricht in diesem Jahr gemäss dem Kalender des Erziehungsministeriums abschliessen müsse. Lafuente machte den Vorschlag auch an Samstagen zu unterrichten oder den Unterricht täglich um eine Stunde zu verlängern.

Montag, 23. Juli 2007

Fernando Lugo sucht den Dialog innerhalb der Opposition

Der Präsidentschaftskandidat der Opposition, Fernando Lugo, möchte sich in den kommenden Tagen mit den Präsidenten der Partei Patria Querida, Pedro Fadul und der UNACE, Enrique González Quintana zu Gesprächen treffen. Lugo kehrt heute aus Uruguay zurück. Er möchte mit dem Treffen den Bruch in der Opposition wieder beheben, wie gestern Vertreter der Partei Tekojoja berichteten. Lugo, der sich am Dienstag, den Entscheidungstag nicht in Paraguay befand, möchte der Partei Patria Querida vorschlagen, dass sie das Kandidatenduo auswählen düfen, die Beratungen sollten aber in 20 Tagen abgeschlossen sein. Dieser Vorschlag soll Fadul und González Quintana gemacht werden, damit sich die Wogen wieder glätten. Der UNACE soll vorgeschlagen werden, dass man ein Abkommen unterzeichnet, in der die Freilassung von Lino Oviedo bis zum Januar bestimmt wird.

Asunción - Schlagabtausch zwischen Regierung und Opposition

Der Abgeordnete und Vorsitzende der Demokratischen Fortschritts-Partei, Rafael Filizzola, hat Staatspräsident Nicanor Duarte Frutos scharf angegriffen. Filizzola nannte Duarte Frutos einen Dieb, der Kontakte zu Schmugglern pflege. Duarte Frutos würde mit Waren-Schmuggelrn zusammenarbeiten, um an deren Gewinne teilzuhaben, so Filizzola. Wie Filizzola weiter sagte, könne Duarte Frutos die Herkunft seines Reichtumes nicht belegen und seine Präsidentschafts-Kandidatin Blanca Ovelar sei in den Skandal um die Verteilung des Schüler-Frühstückes verwickelt. Filizzola findet den plötzlichen Ideologie-Wechsel von Duarte Frutos verdächtig, der vor einigen Monaten noch für die Linken sprach, jetzt aber gegen die linken Aktivisten vorgehe. Der Colorado-Abgeordneter, José Chamorro, konterte auf Filizzolas Angriff damit, dass der Präsidentschafts-Kandidat der Oppostions-Bewegung, Fernando Lugo, ein Kommunist sei, den niemand wählen sollte.

Honduras hat eine neue Botschafterin für Paraguay ernannt

Es handelt sich dabei um Eleonora Ortez Williams, die gestern dem Aussenminister, Rubén Ramírez ihre Beglaubigungsschreiben vorlegte. Da Honduras in Paraguay über kein Botschaftsgebäude verfügt, wird die Ortez Williams von Buenos Aires aus, die diplomatischen Beziehungen zu Paraguay führen. Ortez Williams ersetzt in dem Botschafteramt, Guillermo Pérez Arias. Paraguay verfügt auch nicht über eine Botschaft in Honduras. Aus diesem Grund werden die diplomatischen Angelegenheiten von dem paraguayischen Botschafter in Costa Rica, Julio César Arriola geführt. Arrióla ist gleichzeitig auch für diplomatische Angelegenheiten in Nicaraguay verantwortlich.

Gerichtsentscheidung zum Fall Lino Oviedo in sicht

Der paraguayische Gerichtshof wird heute oder morgen über den Fall Oviedo entscheiden. Das sagte gestern der Minister Sindulfo Blanco. Dann soll die Lösung über die “Habea-Corpus-Akte” des ehemaligen Generals Lino Oviedo im Fall des Mordes an Vizepräsident Luis María Argaña aufgeklärt werden. Wie Blanco weiter sagte, sei die Entscheidung sehr delikat. Sindulfo Blanco, der Liberale Miguel Bajac und die Präsidentin des obersten Gerichtshofes, Alicia Pucheta, sind die Verantwortlichen in der Entscheidung bezüglich Oviedo.

Petropar will noch in Juli die erweiterte Fabrik zur Herstellung von Alcohol in Mauricio Jose Troche eröffnen

Wie der Vorsitzende von Petropar, Alejandro Takahasi während eines Treffens mit dem Landwirtschaftsministers, Alfredo Molinas und Vertretern des Koordinationsrates für Landwirtschaftsfragen erklärte, soll bereits ende diesen Monats mit der Produktion von Etanol in der Erweiterten Anlage begonnen werden. Wie es hiess, könnten durch die Erweiterungsarbeiten grössere Mengen an Zuckerrohr verarbeitet werden. Jetzt sei es notwendig, die Aussaatfläche von Zuckerrohr zu erhöhen, hiess es. Um dieses Ziel zu erreichen, wolle Petropar eng mit den Zuckerrohrbauern zusammenarbeiten. Während des Treffens wurden bereits erste Perspektiven zur Erhöhung der Anbaufläche analysiert. Derzeit liefern 1 tausend Zuckerrohrbauern ihre Produktion an Petropar. Die staatliche Raffinerie will jedoch weitere 1 tausend Produzenten anwerben, ihre Zuckerrohrernte an Petropar zu liefern. Durch die Erweiterung der Ethanolfabrik verfügt das staatliche Unternehmen jetzt über eine Produktionskapazität von 36 Millionen Liter. Zuvor hatte die jährliche Produktion 20 Millionen Liter betragen. Die tägliche Produktionskapazität wurde von 1 tausend 800 Tonnen Zuckerrohr auf 3 tausend 500 Tonnen gesteigert. Dadurch können pro Tag 240 tausend Liter Ethanol gewonnen werden. Um diese Menge jedoch zu erreichen, muss auch die Anbaufläche von Zuckerrohr 10 tausend Hektar betragen.

Sonntag, 22. Juli 2007

Unternehmer fordern strengere Zoll-Kontrollen

Zahlreiche Importeure forderten die Zollbehörden auf, auch auf Märkten verstärkt nach illegalen Waren zu suchen. Nicht nur Grenz-Kontrollen seien wichtig sondern auch Kontrollen im Einzelhandel. Zudem seien verstärkte Kontrollen in den Import-Häfen des Landes notwendig, um illegale Einfuhren zu stoppen. Auch im Departament Alto Paraná sollten die Kontrollen verstärkt werden, da der Waren-Schmuggel hier besonders floriere. Insbesondere auf den Straßen der Grenz-Städte Ciudad del Este und Encarnacion sei der Handel mit gefälschten Waren aller Art Gang und Gäbe.

Rekord-Preise bei Vieh-Versteigerungen auf der EXPO 2007

Ein Brangus-Bulle wurde am Mittwoch Abend auf der Expo in Mariano Roque Alonso für die Rekord-Summe von 230 Millionen Guaranies versteigert. Damit ist der Brangus-Bulle das teuerste Tier in der Geschichte Paraguays. Der Bulle wurde von der Ganadera San Humberto S.A. der Familie Domínguez Dibb ersteigert. Verkäufer war die Ganadera Viradolce S.A. von Maris Llorens. Von Ganadera Viradolce S.A. wurde zudem eine Kuh für stolze 75 Millionen Guaranies verkauft. Laut dem Präsidenten der Ausstellungs-Komission, Juan Carlos Granada, liegen die Einnahmen allein bei den Brangus-Versteigerungen bei über sieben Milliarden Guaranies.

Samstag, 21. Juli 2007

Lederindustie in Paraguay auf Erfolgskurs

Das Leder-Unternehmen Vernón ICSA hat eine Unterstützung von mehr als 6 Millionen Dollar bekommen. Das Unternehmen verarbeitet alle Arten von Leder und exportiert diese in verschiedenste Ländern wie Brasilien, Mexiko, Deutschland, Frankreich, Holland, Indonesien und Vietnam. Gestern besuchte Industrie- und Handelsminister José María Ibáñez das Unternehmen. Seit fast 3 Jahren steht Vernéon ICSA unter dem Maquila-Verfahren. Wie der Leiter, Héctor Oller, berichtete, habe dieses ihnen geholfen, das Unternehmen zum Erfolg zu führen. In den letzten zwei Jahren wurde die Investition von acht neuen Maschinen gemacht, in der das Leder gegerbt wird. Zudem berichtete Ibáñez, dass in Villeta ein weiteres Leder-Unternehmen gebaut werden soll, wofür einige 100 Hektar benötigt werden. Wie Oller informierte, wird in dem Unternehmen 24 Stunden gearbeitet und rund 60 Tausend Lederexemplare werden monatlich bearbeitet, welches abhängig von dem Fleischexport ist. Monatlich werden rund 2,1 Millionen Dollar durch die Exporte eingenommen.

Konflikt um Landverkäufe in der Grenzregion zu Brasilien

Die Einwohner der Grenzstadt zu Brasilien beschweren sich über die zunehmenden Landkäufe durch Brasilianer in ihrer Umgebung. Der Bürgermeister der kleinen Ortschaft Agua Blanca, Felipe Godoy, teilte mit, von ein-tausend 137 Hektar Land, die von INDERT vergeben worden waren, seien bereits 770 Hektar an Brasilianer verkauft worden. Den Angaben zufolge haben die Brasilianer diese Ländereien in kleine Parzellen aufgeteilt und verkaufen sie weiter an brasilianische Staatsangehörige, die dort seit einigen Jahren Soja anbauen. Die Landverkäufe haben die Bevölkerung in zwei Lager geteilt. Eine Hälfte der Bevölkerung ist für den Landverkauf an Brasilianer, die andere Hälfte dagegen. Die Gegner kritisieren, dass die Brasilianer die Umwelt durch den Einsatz von nicht zugelassenen Pflanzenschutzmitteln verseuchen. Die Behörde für Landvergabe INDERT sucht nun nach einer Lösung in dem Konflikt.

Pedro Juan Caballero - Militäreinheit in Schmuggel verwickelt

Die Militäreinheit im Departament Amambay wird immer stärker im Grenzschmuggel verwickelt. Das ging aus Zeugenaussagen des Unteroffiziers der Infanterie, Rosalino Ramírez, hervor. Ramìrez sagte gegenüber einem militärischen Richter aus, dass der Kommandant der Militäreinheit, Claudio Robles, 11 Millionen Guaranies von einer Schmugglerbande bekommen habe, um eine beschlagnahmte Fracht von 5 Tausend Kilogramm Marihuana wieder auf freiem Fuß zu setzen. Ramírez, der seit der vergangenen Woche in Arrest ist, sagte, dass er die Tat nicht anzeigen würde, da er um die starke Freundschaft zwischen Generalleutnant Robles und dem Kommandanten der Militäreinheit, General Ramón Centurión, wußte. Wie ein weiterer Oberst gegenüber dem Richter aussagte, habe Generalleutnant Robles ihm gegenüber geäußert, dass er nur das tue, was General Centurión ihm beauftrage. Wie die Zeitung La Nacion berichtete, gehe Centurión der Presse aus dem Weg.

Der paraguayische Aussenminister reist nach Taiwan

Paraguay und Taiwan wollen gemeinsam den Industriepark in Minga Guazú wiederbeleben. Das kündigte Aussenminister, Rubén Ramírez Lezcano gestern an. Lezcano wird am Samstag zu einem Staatsbesuch in Taiwan erwartet. Staatspräsident Duarte Frutos will im Oktober nach Taiwan reisen. Aussenminister Lezcano wird mit Vertretern der Regierung in Taipeh über die Rückzahlung eines Kredites in Höhe von 400 Millionen US-Dollar verhandeln. Der Kredit wurde während der Regierung unter Gonzalez Macchi vergeben. Bis heute kann nicht nachgewiesen werden, wofür das Geld aus Taiwan verwendet wurde. Daneben soll über die beiderseitigen Handelsbeziehungen gesprochen werden. Dabei verfolgt Lezcano das Ziel die Export-Lieferungen auf den taiwanesischen Markt ausweiten zu können. Momentan liefern heimische Unternehmen Waren im Wert von jährlich elf-Millionen Dollar nach Taiwan. Paraguay importiert dagegen Waren im Wert von 16 Millionen Dollar aus dem Insel-Staat. Für die Wiederbelebung des Industrieparkes in Minga Guazú will Lezcano in Taiwan um Investoren werben. Der Industriepark wurde zu Beginn der neunziger Jahre eröffnet. Bisher blieben die erwünschten Erfolge allerdings aus.

Freitag, 20. Juli 2007

Mandioka-Export nach Kolumbien

Im Hafen von Fénix wurden am Mittwoch 20 Tonnen Mandioka-Stärkemehl nach Kolumbien verschifft. Es war die erste Lieferung im Rahmen einer angekündigten Export-Serie in diesem Jahr. Das Mandioka-Mehl wird von Landwirten aus den Departamenten San Pedro, Caaguazú und Guairá aufgekauft. Ab sofort sollen monatlich zwei Schiffs-Ladungen nach Kolumbien gehen. Die erste Fracht hat einen Wert von 30 Millionen Guaranies. Der Kilo-Preis für Mandioka-Mehl liegt bei ein-tausend 500 Guaranies.

Neue Steuer-Nummer seit Anfang Juli

Die neuen vom Finanzministerium vergebenen Steuer-Nummern müssen seit dem 1. Juli auf den Verkaufsbelegen der Steuerzahler erscheinen. Damit endet eine Reihe von Neuerungen, die seit den letzten Monaten des vergangenen Jahres eingeführt wurden. Heute haben die Rechnungen ein neues Design, wobei die Preise stets die Mehrwertsteuer enthalten. Die Mehrwertsteuer wird am Fuß des Beleges separat aufgeführt. Ebenso werden die bisherigen Steuer-Nummern, als RUC bekannt, auf ein neues System umgestellt. Einzelfirmen und Freiberufler mussten ihre bisherige Steuernummer in Übereinstimmung mit der Nummer ihres Personalausweises, der sogenannten Cedula angeben. Die neue RUC ist bei natürlichen Personen nun die Personalausweisnummer, der eine einstellige Kontrollzahl hinzugesetzt wird. Auch juristische Personen haben im Rahmen der Umstellung neue RUC-Nummern bekommen. Hinzu kommt die Kontrollnummer, die sogenannte Timbrado, welche die Druckereien, wenn sie einen Druckauftrag über Rechnungen und ähnliche Verkaufsbelege ausführen, direkt über Internet beim Finanzministerium abrufen. Nach mehreren Verlängerungen auf Antrag der Unternehmer und Steuerbürger, war am 1. Juli der letzte Termin. Seitdem müssen in allen Verkaufsbelegen, RUC und Timbrado-Nummer abgedruckt sein. Eine Rechnung ohne Timbrado-Nummer ist heute nicht mehr steuerlich absetzbar.

Demnächst gibt es den ersten Bio-Diesel an den Zapfsäulen

In Kürze soll an den Tankstellen Bio-Diesel angeboten werden. Laut Industrie und Handelsminister José María Ibáñez, soll die Mischung aus herkömmlichen Diesel und Bio-Treibstoff in etwa einem Monat auf den Markt kommen. Bis Ende Dezember werden ein Prozent Bio-Treibstoff beigemischt. 2008 soll der Anteil auf drei Prozent steigen und 2009 auf fünf Prozent. Dies soll durch die Errichtung mehrerer Anlagen zur Herstellung von Bio-Diesel ermöglicht werden. Den Angaben zufolge soll die Bio-Diesel-Produktion im kommenden Jahr auf über 120 Millionen Liter gesteigert werden.

Erneute Bauern-Proteste in San Pedro

Die Mitglieder des Bauernverbandes FNC bereiten sich auf neuerliche Demonstrationen und Strassen-Blockaden im Departament San Pedro vor. Die Protest-Aktionen sollen beginnen, wenn die von der Regierung zugesagten Nachzahlungen für Baumwoll-Produzenten ausbleiben. Das teilte FNC-Leiter in San Pedro, Felipe Aveiro, mit. Am Mittwoch Abend versammelten sich rund ein-tausend 500 Bauern am Cruce Tacuara. Am Donnerstag wurde bereits mit den Demonstrationen begonnen. Auch in der Ortschaft Carapegua wird seit gestern demonstriert. Am gestrigen Donnerstag wurden bereits einige Fernstraßen blockiert. Der FNC hat dem Landwirtschaftsministerium eine Frist von 24 Stunden gesetzt, um zu entscheiden, was mit den 718 Baumwoll-Produzenten geschehen soll, die nicht auf der Zahlungs-Liste des Ministeriums aufgeführt sind.

Kaufhausbrand - beginn des neuen Ycuá Bolaños-Prozesses schleppt sich hin

Der Prozess-Beginn im neuen Ycuá Bolaños-Strafverfahren könnte erneut verschoben werden. Laut Staatsanwalt Edgar Sánchez sei es unwarscheinlich, dass der für den 8. August vorgesehe Prozess-Beginn eingehalten werde. Ursache seien die zahlreichen Einsprüche und Anträge von Seiten der Verteidigung. Im vergangenen Dezember wurde beschlossen das Strafverfahren neu aufzurollen. Damals wurde der Beginn bereits für April angesetzt. Da jedoch die notwendigen rechtlichen Schritte nicht rechtzeitig erledigt wurden, wurde der Prozess-Beginn auf den 8. August verschoben. Im Dezember wurden die beiden Richter Elio Ovelar und Manuel Aguirre auf Druck der Öffentlichkeit und vor dem Hintergrund der damaligen Krawalle aus dem Prozess abgezogen. Auch Richterin María Doddy Báez mußte sich zurückziehen, da sie bereits ihr Urteil gefällt hatte.

Sicherheitsmängel am Flughafen in Asunción

Am Flughafen Silvio Pettirossi bestehen gravierende Sicherheitsmängel für die Flugreisenden. Deshalb verweigert die Internationale Organisation für Zivile Luftfahrt OACI dem Flughafen ihr internationales Güte-Siegel. Paraguay ist das einzige Land auf dem amerikanischen Kontinent, das auf der OACI-Liste für unsichere Flughäfen steht. Das bestätigte der Flughafen-Ingeneur Bernardino Colmán. Colmán kritisiert den schlechten Zustand der Rollbahnen, die dringend eine neue Asphaltdecke benötigen, um den Anforderungen der OACI gerecht zu werden. Zudem funktioniere das Radar-System bereits seit zehn Jahren nicht ordnungsgemäss. Eine weitere Gefahr stellen die zahlreichen Vögel in der Umgebung des Flughafens dar, die in den letzten Jahren bereits einige kleinere Unfälle verursacht haben. Anliegende Wohngebiete sind ein weiterer Punkt, der von der OACI bemängelt wird.

Geschmuggelte Kleidung aus Argentinien

Am Mittwoch Morgen hat die argentinischen Polizei bei einer Routine-Kontrolle 18 Kleider-Säcke beschlagnahmt, für die die Eigentümer keine Zoll-Papiere vorweisen konnte. Drei weibliche paraguayische Staatsangehörige wurden an der Grenz-Brücke San Roque González de Santa Cruz festgenommen. Sie versuchten die Textilien im Wert von rund 24 Millionen Guaranies in einem Personenwagen von Argentinien nach Paraguay zu schmuggeln. Laut Polizeiangaben waren die Textilien aus argentinischer Produktion für den Verkauf in Paraguay bestimmt.

Ciudad del Este - Strengere Kontrollen auf Freundschafts-Brücke

Seit gestern führt die brasilianische Bundespolizei bei der Einreise nach Brasilien verschärfte Personen-Kontrollen bei Kindern durch. Kein Minderjähriger kann ohne seine Eltern und ohne gültige Reise-Dokumente in das Nachbarland einreisen. Bei der Einreise nach Paraguay bestehen keinerlei Kontrollen. Laut der Leiterin der Jugend-Schutz-Behörde CODENI, Perla Galván, passieren viele Mütter zusammenm mit ihren Kindern die Grenze, um in Foz de Iguazú zu arbeiten. Viele Menschen kennen die Einreise-Bestimmungen nicht und seien überrascht, wenn sie aufgrund der fehlender Papiere nicht einreisen dürften, so Galván.

Baumwollsaatgut aus Brasilien

Die Regierung in Asunción erwägt den Import von Baumwollsaatgut aus Brasilien. Damit soll die hohe Nachfrage unter den Landwirten gedeckt werden. Momentan können lediglich 30 Prozent der Nachfrage gedeckt werden. Wie der Leiter der Behörde für Pflanzenschutz und Saatgut-QualitätSENAVE, Èdgar Esteche, mitteilte, müssten die restlichen 70 Prozent des benötigten Saatgutes aus Brasilien importiert werden. Das brasilianische Baumwollsaatgut sei nicht gen-technisch verändert. Man überlege rund zehn-tausend Tonnen Baumwollsaatgut in Brasilien einzukaufen.

Finanzhilfe für Gesundheitsministerium

Der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen UNFPA stellt dem Gesundheitsministerium rund 200-tausend US-Dollar zur Verfügung. Damit sollen verschiedene Programme finanziert werden. Das verlautete gestern nach einem Treffen von Gesundheitsminister Òscar Martínez mit UNFPA-Direktorin, Alanna Armitage. Laut Martínez sei die Finanzhilfe in erster Linie für Massnahmen zur Verminderung der Sterblichkeitsrate unter Müttern und Neugeborenen. Daneben sollen Familienplanung- und Aids-Aufklärungs-Kampagnen nfinanziert werden. Zudem ist die Modernisierung der Gesundheits-Zentren geplant. Wie Armitage mitteilte, hoffe sie, dass durch die Finanzhilfe die Situation in Paraguay gebessert werden könne und das Land ein Beispiel für andere Länder werde.

Kampf gegen Dengue wird fortgesetzt

Gestern haben Angestellte der Asuncioner Munizipalität und des Gesundheitsministeriums 340 Häuser im Stadtviertel Jara besucht. Es wurden dabei Brutstätten der Dengue-Überträgermücke zerstört. In zwei Häusern wurden Larven der Überträgermücke vorgefunden, trotz der Kälte. So wurden die Bewohner erneut aufgefordert, gegen die Krankheit weiter anzukämpfen. Im Stadtviertel Tacumbú wurde dagegen mit Gift gesprüht um die Mücken und Larven zu töten.

Copaco senkt im August erneut die Preise für Internet

Geplant ist eine Reduzierung der Preise bis auf 20 Dollar monatlich, sagte der Leiter von Copaco, Juan Ramón Ibarra. Hauptziel des Preisnachlasses ist, dass mehr Paraguayer Zugang zum Internet haben. Bereits im Mai wurde ein Internetanschluss und monatlicher Gebrauch auf 25 Dollar reduziert. Wie Ibarra nach einem Treffen mit Staatspräsidenten Duarte Frutos sagte, biete Copaco jetzt einen Plan mit 128 Kilobit an und Nachts die doppelte Geschwindigkeit (d.h. 256 K/bit).

Donnerstag, 19. Juli 2007

Neuer Privatsekretär für Dr. Duarte Frutos

Der Landespräsident Dr. Nicanor Duarte Frutos hat am Dienstag Morgen seinen neuen Privatsekretär bestimmt. Es handelt sich dabei um Armín Díez Pérez, der den Platz von Carlos María Santacruz einnimmt. Santacruz, der bis jetzt stellvertretender Abgeordneter für das Departament Paraguarí war, wechselt jetzt zur Abgeordnetenkammer in der Stelle von Pérez. Pérez hat gestern der Abgeordnetenkammer eine entsprechende Bitte für den Übergang zum Präsidentenpalast vorgebracht. Der ehemalige Privatsekretär Santacruz wurde von seinem Amt abgesetzt, um sich mehr seiner Wahlkampfkampagne für das Vizepräsidentschaftsamt zu widmen. Wie Pérez sagte, sei es für ihn eine Ehre, Privatsekretär für den Landespräsidenten zu werden und er freue sich über das Vertrauen des Präsidenten.

Neue Abwasseraufbereitungsanlage in Betrieb genommen

Mit der Präsenz des japanischen Botschafter in Paraguay, Kendro Iino, wurde gestern ein Abwasseraufbereitungs-Unternehmen seiner Bestimmung übergeben. Das Unternehmen soll in Zukunft das Abwasser der umliegenden Schlachthöfe reinigen. Für den Bau wurden 46 Tausend US-Dollar investiert. Das Unternehmen wendet die sogenannte “Living Machine”-Methode an, welches eine biologische Form der Abwasseraufbereitung ist. Das Wasser wird dabei umweltfreundlich durch Bakterien und anderen lebenden Mikroorganismen gereinigt. Diese Methode findet man in einem natürlichen Ablauf in den Sumpfgebieten. Wie der japanische Botschafter Iino mitteilte, sei er stolz über die paraguayisch-japanische Zusammenarbeit.

Internationale Handelsrunde auf der Expo 2007

Gestern hat die internationale Handelsrunde im Rahmen der diesjährigen Expo in Mariano Roque Alonso begonnen. Wie Bruno Geracci, Vizedirektor der REDIEX, mitteilte, hat sich der Geschäftsumsatz in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. In diesem Jahr wurde ein Umsatz von 34 Millionen Dollar verzeichnet, so Geracci. In der Eröffnung am Mittwoch Morgen äusserte der Vorsitzende der Ländlichen Vereinigung Paraguays, Alberto Soljancic, sich zufrieden über die bereits entstandenen Kontakte und Handelsverträge. Gustavo Golpe, Vorsitzender der paraguayischen Industrie-union UIP, seinerseits erklärte, dass diese Geschäftsrunden zu den wichtigsten Veranstaltungen der Expo zählten. Industrie- und Handelsminister, José María Ibáñez, teilte mit, das dieses ein günstiger Moment für Investitionen ausländischen Unternehmer sei, da das paraguayische Brutoinlandsprodukt in den letzten drei Jahren von 900 auf 1 Tausend 560 Dollar angestiegen sei. Zudem hätten sich die Exporte verdoppelt und die Internationalen Finanzreserven der paraguayischen Zentralbank hätten sich verdreifacht. Zudem werde eine bessere Zusammenarbeiten zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor angestrebt.

Abschied vom deutschen Botschafter in Asunción

Der Deutsche Botschafter, Horst Wolfram Kerll hat Paraguay nahegelegt, die juristische Sicherheit zu verbessern. Diese Aufforderung machte Kerll während einer Feier, bei der er von der paraguayischen Regierung eine Auszeichnung für seinen diplomatischen Dienst in Paraguay erhielt. Kerll verlässt in diesen Tagen Paraguay nach einer fast dreijährigen Tätigkeit als deutscher Botschafter. Wie er in einer Rede sagte, müsse Paraguay stärker die Transparenz seiner Politik anstreben, mehr soziale Ethik in der Regierungsführung anwenden und mehr Pressefreiheit gewähren. Der Nationale Verdienstorden des Großen Kreuzes wurde Kerll vom Aussenminister Rubén Ramírez Lezcano überreicht. Kerll wurde von der deutschen Bundesregierung als Botschafter in Tunesien ernannt.

Lateinamerikanischer Kongress in Brasilien

Paraguayische Bürgermeister und Stadtratmitglieder nehmen in der kommenden Woche an dem Lateinamerikanischen Kongress Expierence-America in Florianópolis teil. Eingeladen sind Vertreter der Stadtverwaltungen aus dem südamerikanischen Kontinent. Auf dem dritten Kongress dieser Art geht es um die Präsentation von Problem-lösungen innerhalb der Munizipalitäten. Erwartet werden insgesamt 3 tausend Personen. Vorgesehen ist, dass der Bürgermeister von Mariscal Estigarribia, Eladio Alcaraz, ebenfalls für die Tage vom 25. bis zum 27. Juli nach Brasilien reist.

Patria Querida ist weiterhin mit im Boot

Die Partei Patria Querida wird sich nicht aus der Oppositionsbewegung zurückziehen. Das versicherte gestern der Vorsitzende dieser Partei, Pedro Fadul. Fadul äusserte zwar seine Unzufriedenheit in Bezug auf den Ausgang der Abstimmung am Dienstag, die Konzertation solle jedoch durch den Vorfall nicht in die Brüche gehen. Während der Abstimmung am Dienstag war Fernando Lugo von der Mehrheit zum Präsidentschaftskandidaten ernannt worden. Zudem wurde bestimmt, das die Liberale Partei den Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten stellt.

Sabotageakt auf Website der staatlichen Kontrollbehörde

Am Mittwoch Morgen wurde die Internetseite der Generalkontrollbehörde der Regierung von einem sogenannten Hacker sabotiert. Die Webseite konnte von Fachleuten in Kürze wieder hergestellt werden. Wie es hiess, befinde sich der Virus jedoch immer noch auf der Webseite und komme immer wieder zum Vorschein. Die Hacker überbrachten der Regierung durch den Virus eine Nachricht. Darin verlangten sie ein Land ohne Korruption, Schmuggel und Armut. Wie es weiter hiess, habe die Bevölkerung es satt, aufgrund der zahlreichen Entführung ständig in Angst zu leben. Sie forderten daher mehr Sicherheit im Land und die Schaffung von ausreichend Arbeitsplätzen. Der Hacker benutzte den Namen “Zero Ball”, um sich zu identifizieren.

Lehrerdemonstrationen gehen weiter

Der nationale Lehrerverband FEB führte gestern in weiten Teilen des Landes Demonstrationen durch. Mit der Durchführung der Kundgebungen wollten die Lehrer eine Lohnerhöhung um 20 Prozent erreichen. Die Protestmaßnahmen bestanden darin, Straßen in verschiedenen Ortschaften des Landes zu sperren. Vor allem im Departament Central wurden wichtige Straßenverbindungen blockiert. Auch beim Busterminal, auf dem Campus der nationalen Universität in San Lorenzo und auf dem Gelände der Militärakademie in Capiatá fanden Kundgebungen statt. Am Vormittag wurden die Fernstraßen 7, 10, 3 und 5 für 20 Minuten blockiert. Seit dem 22. Juni befinden sich die Lehrer im Streik, um einen Lohnanstieg von 20 Prozent zu erreichen. Es kam bisher jedoch zu keiner Einigung mit dem Erziehungsministerium.

Fernando Lugo hofft auf gute Zusammenarbeit innerhalb der Opposition

Der ehemalige Geistliche und Präsidentschaftskandidat der Oppositionsbewegung, Fernando Lugo hat die Hoffnung geäussert, das die Opposition trotz der Meinungsverschiedenheiten in Zukunft zusammenarbeiten wird. Das erklärte er gestern gegenüber der Presse in einem Telefongespräch aus Uruguay. Dort hält sich Lugo zur Zeit im Rahmen seiner Wahlkampfkampagne zu einem Besuch auf. Wie er sagte, glaube er nicht, das sich die Parteien UNACE, Patria Querida und die Unabhängigkeits-Partei aus der Oppositionsbewegung zurückziehen werden. Lugo plant, am Samstag nach Paraguay zurückzukehren. Die Oppositions-Bewegung hatte am Dienstag Abend Fernando Lugo mit grosser Mehrheit zu ihrem Kandidaten für das Präsidentenamt gewählt. Der Kandidat für das Amt des Vize-Präsidenten soll aus den Reihen der Liberalen Partei bestimmt werden. Diese Entscheidung wurde allerdings von den Parteien UNACE, Patria Querida und der Unabhängigkeits-Partei nicht mitgetragen. Dadurch entstand ein Riss innerhalb der Oppositions-Bewegung.

Mittwoch, 18. Juli 2007

Hohe Kriminalitäts-Rate in Foz de Iguazu

Foz de Yguazú gilt laut den brasilianischen Sicherheitsbehörden als die unsicherste Stadt im sogenannten Dreiländereck. Den Angaben zufolge wurden in der Grenz-Stadt im ersten Halbjahr über 164 Morde verübt. In Ciudad del Este waren es mi selben Zeitraum 43 Morde. In der argentinischen Grenzstadt Puerto Iguazú wurden dagegen keine Straftaten gemeldet. Laut Polizeiangeben gehen 60 Prozent der Todesfälle in Foz de Iguazu auf den Gebrauch von Waffengewalt zurück. In Foz leben 310-tausend Menschen. Ciudad del Este hat 500-tausend Einwohner.

Unfallrisiko durch unsichere Busse

Durch veraltete Linienbusse werden in Asuncion jährlich rund 130 Unfälle verursacht. Das geht aus Angaben der Verkehrspolizei hervor. Bürgermeisterin Evanhy de Gallegos hat ein Angebot des spanischen Unternehmens IVESUR abgelehnt, an den öffentlichen Transportmitteln eine technische Untersuchung durchzuführen. IVESUR verlangt von der Stadtverwaltung einen Zuschuss in Höhe von vier Millionen US-Dollar, um eine Technische Überwachungsstelle zu errichten. Dies lehnt die Bürgermeisterin jedoch ab. Eine regelmässige technische Kontrolle würde die Zahl der Unfälle vermindern, sagte IVESUR-Vertreter, Luis Ocampos am gestrigen Dienstag. Das Munizip von Asuncion besitzt lediglich eine Rampe und einige Grundwerkzeuge für eine Inspektion und Reparatur der Busse.

Neues Bio-Kraft-Stoff-Werk

Gestern wurde in Itaguá eine neue Anlage zur Herstellung von alternativen Kraftstoffen ihrer Bestimmung übergeben. In der 1,5 Millionen US-Dollar teuren Anlage sollen in Zukunft jährlich vier Millionen Liter Bio-Diesel produziert werden. Bei der Einweihungs-Feier waren unter anderen Industrie- und Handelsminister José María Ibáñez, der Gouverneur des Departamentes Central, Federico Franco, und der Bürgermeister von Itauguá, Luis Salinas, anwesend. Die neue Anlage wurde von einheimischen Unternehmern in Zusammenarbeit mit österreichischen und belgischen Investoren finanziert. In der Raffinerie soll Bio-Diesel aus pflanzlichen Ölen und tierischen Fetten hergestellt werden. Das teilte Unternehmens-Leiter Carlos Buttner mit.

Ende der Jagd-Saison für Tauben

Das Tourismus-Unternehmen Guazuvirá hat die Verlängerung der Tauben-Jagd-Saison bis Ende August beantragt. Das Tourismus-Unternehmen bgegründet seinen Antrag in einem Schreiben an Umweltminister Carlos López Dose damit, dass die meisten Taubenjäger aus dem Ausland erst im August erwartet werden. Laut dem Direktor für Artenschutz, Darío Mandelburger, sei eine weitere Verlängerung kaum möglich, da bereits mit der Auswertung der dies-jährigen Saison begonnen worden sei. Laut einer vom Umweltministerium erlassenen Verwaltungs-Vorschrift endet die Tauben-Jagd-Saison an diesem Freitag.

Lugo als Präsidentschafts-Kandidat offiziell bestätigt

Die Oppositions-Bewegung hat gestern Fernando Lugo mit grosser Mehrheit zu ihrem Kandidaten für das Präsidentenamt gewählt. Der Kandidat für das Amt des Vize-Präsidenten soll aus den Reihen der Liberalen Partei bestimmt werden. Diese Entscheidung wird allerdings von den Parteien UNACE, Patria Querida und der Unabhängigkeits-Partei nicht mitgetragen. Dadurch entstand ein Riss innerhalb der Oppositions-Bewegung. Für Lugo stimmten die Vorsitzenden der Liberalen Partei, des País Solidario, der Partei Encuentro Nacional, der Febreristen Partei, der Christdemokraten, der Sozialisten und der Vorsitzende der neuen Demokratischen Fortschritts-Partei, Rafael Filizzola. Während Filizzola der Presse das Ergebnis der Abstimmung bekanntgab, zogen sich der Vorsitzende von Patria Querida,Pedro Fadul, der Oviedo-Anhänger Enrique González Quintana und Miguel Otazú von der Unabhängigkeits-Partei verärgert zurück. Der Sprecher der Oppositions-bewegung erklärte, dass die Wahl gemäss den Vereinbarungen vom 5. Februar abgehalten wurde. Damals wurde festgelegt, dass die Kandidaten mit Zwei-Drittel-Mehrheit bestimmt werden müsen.

Kein Handel mit Oviedo

Staatspräsident Duarte Frutos erklärte gestern, dass es keine Vereinbarung zur Freilassung des ehemaligen Heeresführers Lino Oviedo gebe. Das teilte Duarte Frutos nach der Pressekonferenz über den Fall Enrique Galeano mit. Die Colorado-Partei werde sich nicht für die Freilassung Oviedo´s einsetzen, da dieser für das Präsidentenamt völlig ungeeignet sei. Damit äusserte sich der Präsident zum ersten mal öffentlich zu den Gerüchten über ein Bündnis zwischen ihm und den Oviedo-Anhängern der UNACE-Partei. Lino Oviedo wurde wegen eines Putschversuches im Jahr 1996 zu einer zehn-jährigen Freiheits-Strafe verurteilt. Die Ernennung von Oberst Carlos Bado zum Vorsitzenden des Obersten Militärgerichtshofes nährte Gerüchte um eine Zusammenarbeit zwischen Duarte Frutos und der UNACE. Laut Duarte Frutos laufen gegen Oviedo noch zwei andere Strafverfahren wegen der Tötung von sieben Demonstranten durch Schüsse des Militärs. Er als Staatspräsident werde die Unabhängigkeit der Justizbehörden achten und keinen Einfluss auf die Verfahren nehmen. Die Colorado-Partei verfolge ihre Ziele unabhängig von Lino Oviedo oder irgendeiner anderen Person.

Dienstag, 17. Juli 2007

Das große Buhlen um Ex-Heeres-Chef Lino Oviedo hat begonnen

Der ehemalige Heeres-Chef Lino Oviedo hindert die Oppositions-Bewegung an einer endgültigen Bestimmung ihres Präsidentschafts-Kandidaten. Oviedo´s UNACE-Partei will frühenstens Ende August über die Kandidatenfrage beraten. Innerhalb der Oppositions-Bewehung bestehen zwei unterschiedliche Strömungen. Die Anhänger Oviedos wollen mehr Zeit gewinnen um die Freilassung Oviedos zu erreichen. Der Rest unterstützt den ehemaligen katholischen Bischof Fernando Lugo und verlangt eine schnelle Entscheidung. Fernando Lugo und seine Begleiter wollten Oviedo am vergangenen Mittwoch im Gefängnis besuchen, wurden jedoch abgewiesen. Laut Presseangaben soll Präsident Duarte Frutos Lino Oviedo seine Haftentlassung angeboten haben, aber nur unter der Bedingung, dass dieser nicht für das Präsidentenamt kandidiert. Dies lehnt Oviedo den Angaben zufolge ab.

Stevia auf dem Weg zur internationalen Anerkennung

Die internationale Expertenkomission JECFA hat die Steviapflanze auf ihrer letzten Versammlung als Lebensmittel-Zusatz-Stoff anerkannt. Das gab Juan Carlos Fischer von Rediex bekannt. Somit wird der Süss-Stoff ka’a he’e absofort im Ernährungs-Kodex aufgeführt. Diese Zustimmung sei jedoch noch nicht endgültig, sagte Fischer. Die Süßstoff-Pflanze ist nun auf einer vorübergehenden Liste enthalten, um ihre Wirkungen zu testen. Fischer zeigte sich zuversichtlich, dass Stevia letztendlich dauerhaft anerkannt wird. Die JECFA ist eine Expertenkommission mit der Aufgabe, die gesundheitlichen Risiken von Lebensmittel-Zusatz-Stoffen zu überprüfen und Empfehlungen für deren Verwendung zu geben. Hierzu gehören Festlegungen über den Reinheits-Grad der Zusatz-Stoffe sowie deren zugelassener Tagesdosis. Die Kommission tagt mindestens einmal jährlich seit 1956 an verschiedenen Orten.

Aktuelle Zahlen zu Diabetes-Erkrankungen in Paraguay

In Paraguay werden jedes Jahr durchschnittlich 24 neue Patienten mit dem Diabetestyp 1 gemeldet. Diese Patienten müssen mit Insulin-Injektionen behandelt werden. Laut der Koordinatorin des nationalen Diabetes-Programmes, Gilda Benítez, leiden in Paraguay 15-tausend Menschen an der Zucker-Krankheit. Bislang gebe es keine vollständige Heilung, sagte Benítez. Das Gesundheitsministerium bietet vom 16. bis zum 21. Juli einen Ferienkurs für erkrankte Kinder und Jugendliche an. Den Teilnehmern werden praktische Anleitungen gegeben, wie sie mit ihrer Krankheit besser umgehen können. Auch die Eltern der zuckerkranken Kinder sollen bei dem Kurs Anleitungen erhalten.

Indonesien auf der EXPO 2007 in Asunción vertreten

Erstmals sind auf der Expo in Mariano Roque Alonso Unternehmen aus Indonesien mit ihren eigenen Ständen vertreten. Damit bekunden sie ihr Interesse an einem Ausbau der Handelsbeziehungen mit Paraguay. Ausgestellt werden Kleidungsstücke, Möbel und verschiedene Handarbeiten. In dieser Woche ist eine Delegation von 22 Unternehmern angereist, um die Messe zu besuchen und an Handelsrunden teilzunehmen. Paraguay und Indonesien pflegen seit 25 Jahren diplomatische Beziehungen. Jetzt sollen die Beziehungen auch auf wirtschaftlicher Ebene vertieft werden, erklärte Eddi Hariyadhi vom indonesischen Aussenministerium. Indonesien ist den Angaben zufolge an Investitionen in der Elektronikbranche, der Auto-Ersatzteile- und Reifenindustrie sowie der Lebensmittel- und Schuhindustrie interressiert. Zur Zeit beträgt der Handelsaustausch zwischen Paraguay und Indonesien jährlich zwischen zwei bis neun Millionen US-Dollar.

Mandioka-Mehl für Frankreich

Mandioka-Stärke-Hersteller aus dem Departament Guairá wollen ihre Produkte nach Frankreich exportieren. Die erste Lieferung umfasst 26 Tonnen Mandioka-Stärke. Der Kontakt mit den französischen Abnehmern kam durch die Vermittlung eines kolumbianischen Unternehmers zustande. Unterstützt wurden die Verhandlungen vom Landwirtschaftsministerium und der Landwirtschaftsabteilung der Departamentsverwaltung von Guairá. Für die Stärke erhalten die Kleinunternehmer ein-tausend 600 Guaranies pro Kilogramm. An dem Projekt beteiligen sich vier Familien. Sie hoffen, ihre Produktion steigern und den Export ausweiten zu können.

Wachsende Nachfrage nach Schweinefleisch

Die Schweine-Zucht in Paraguay nimmt zu. Während in den letzten 15 Jahren die Zahl der Schlachtungen fast unverändert bei 1,8 bis zwei Millionen Kopf pro Jahr lag, stiegen sie in den letzten Monaten stetig an. Laut Professor Eustacio Lopez Otazu von der Tier-Medizinischen Fakultät an der Nationalen Universtität seien die Schlachtungen in den letzten Monaten um zehn bis 15 Prozent angestiegen. Dieser Umstand sei auf die wachsende Nachfrage nach Schweinefleisch auf dem Inlandsmarkt zurückzuführen. Aufgrund der steigenden Nachfrage, bemüht sich das Landwirtschaftsministerium in Zusammenarbeit mit der Tier-Medizinischen Fakultät die Landwirte zur Schweinezucht zu ermutigen. Insbesondere in den Departamenten Itapua, Alto Parana und Caaguazu werde zunehmend Gewicht auf die Schweinezucht gelegt.

Höhere Subventionen für Zucker-Rohr

Die Regierung in Asunción will die Subventionen im Zucker-Rohr-Anbau verdreifachen. Das teilte der Abgeordnete Cándido Aguilera mit. Laut Aguilera sei eine Erhöhung des Budgets für den landesweiten Plan für den Zucker-Rohr-Anbau für das kommende Jahr um das dreifache vorgesehen. Damit will die Regierung eine Steigerung der Erntemenge erreichen. So soll der steigenden Nachfrage auf dem internationalem Markt nach Zucker und Ethanol nachgekommen werden. Aguilera erhält für die Erhöhung der Subventionen die volle Unterstüzung von Staatspräsident Duarte Frutos und Landwirtschaftsminister Alfredo Molinas.

Paraguayische Justizbehörden wollen mehr Geld

Die Vorsitzende des Obersten Gerichtshofes, Alicia Pucheta de Correa, hat für die fünf-tausend Beschäftigten in den Justizbehörden eine Gehaltserhöhungen in Höhe von zwanzig Prozent gefordert. Pucheta de Correa traf gestern mit Finanzminister Ernst Bergen zusammen um ihr Anliegen vorzubringen. Für die Öffentliche Hand bedeutet dies zusätzliche Ausgaben in Höhe von 18 Milliarden Guaraníes. Pucheta de Correa begründete ihre Forderung mit der Tatsache, dass es innerhalb der Justizbehörden seit Jahren keine Gehaltserhöhung gegeben habe. Zudem fordert sie eine Erweiterung des Haushaltes für die Justiz. Die Behörden haben noch bis Ende September Zeit, um ihre Kostenvoranschläge dem Finanzministerium vorzulegen. Finanzminister Bergen hat darum gebeten, lediglich in Ausnahmefällen eine Erweiterung zu beantragen.

Im Visier der Staatsanwaltschaft - gekaufte Abschluss-Zeugnisse

Staatsanwalt Martín Cabrera ermittelt weiter gegen Verdächtige mit gefälschten akademischen Titeln. Daneben wurden 398 Personen beschuldigt, auf illegale Weise ihr Abschlußzeugnis von der Sekundar-Schule erworben zu haben. Zu den Angeklagten gehört auch der bekannte Fußballspieler, Nelson Cuevas. Die Abschlußzeugnisse wurden den Angaben zufolge von einer organisierten Bande innerhalb des Erziehungsministeriums erstellt. Die gefälschten Zeugnisse wurden an 14 Sekundarschulen, davon 12 in der Landeshauptstadt, vergeben.

Export von Öko-Zucker boomt

Die Zuckerfabrik ITURBE im Departament Guairá will ihre Ausfuhren von organischem Zucker in die Vereinigten Staaten erhöhen. Der Zucker wird an das US-Unternehmen Florida Crystal geliefert, das sein Interesse an größeren Liefermengen bekundete, um die hohe Nachfrage auf dem us-amerikanischen Markt decken zu können. Die Firma Florida Crystal importiert bereits seit sieben Jahren organischen Zucker aus Paraguay. Zu Beginn lag die Liefermenge bei jährlich fünf-tausend Tonnen. In diesem Jahr soll das Export-Volumen auf 50-tausend Tonnen gesteigert werden. Das teilten ITURBE-Vertreter während eines Treffens mit Staatspräsident Duarte Frutos und Landwirtschaftsminister Alfredo Molinas mit.

Rußland wird in naher Zukunft eine diplomatische Vertretung in Asunción eröffnen

Das teilte der stellvertretende Aussenminister, Federico González, gestern mit. Eine diplomatische Delegation aus Russland ist gestern mit Vertretern des Aussenministeriums zusammengetroffen, um die Eröffnung der russischen Botschaft zu besprechen. Derzeit wird nach einem geeigneten Gebäude gesucht. Paraguay und Rußland pflegen seit Mai 1992 diplomatische Beziehungen. Bisher verfügte Rußland jedoch nur über eine Botschaft in Buenos Aires, von wo aus auch die diplomatischen Angelegenheiten mit Paraguay geregelt wurden. Paraguay hat bereits 1997 eine Botschaft in Moskau eröffnet. Diese wurde jedoch kurze Zeit nach Eröffnung später wegen Personalmangels wieder geschlossen. Erst 2005 wurde Marcial Bobadilla als Botschafter nach Moskau entsand. Rußland ist einer der wichtigsten Absatzmärkte für Rindfleisch.

Duarte Frutos schlägt zurück

Staatspräsident Duarte Frutos hat gestern eine Pressekonferenz zum Fall des wieder aufgetauchten Journalisten Enrique Galeano gegeben. Laut Frutos sei das spurlose Verschwinden des Journalisten lediglich eine Schmieren-Komödie gewesen. Die Anzeigen über das Verschwinden und die Spekulatioinen über dessen Ermordung hätten Politiker und Journalisten zu ihren Gunsten ausgenutzt. Paraguay sei wegen des Falles monatelang im Ausland in den Schlagzeilen gewesen, was dem Land großen Schaden zugefügt habe. Seine Regierung hätte in diesem Zusammenhang scharfe Kritik von zahlreichen internationalen Menschenrechts-Organisationen hinnehmen müssen. Duarte Frutos bezeichnete das Verschwinden Galeanos als unverantwortlich und kritisierte seine politischen Kollegen die Geschichte erfunden zu haben, um seiner Regierung zu schaden. Er kündigte eine eingehende Untersuchung der Vorkommnisse an und drohte die Verantwortlichen vor der Internationalen Gemeinschaft anzuklagen.

Deutsche Investoren fordern mehr Rechtssicherheit

Eine Delegation deutscher Unternehmer ist gestern mit Senats-Präsident Miguel Abdon Saguir und dem Vorsitzenden des Ausschusses für Auslandsfragen, Alfredo Ratti, zu Gesprächen zusammengetroffen. Dabei stellten die Deutschen ihre Rahmenbedingungen für Investitionen in Paraguay vor. Den Angaben zufolge äusserten sich die Unternehmer positiv über die sichtbaren Veränderungen in Paraguay. Es wurde auch über die Vorteile von Investitionen in Paraguay gesprochen. Insbesondere wurde auf die günstige geographische Lage, das gute Klima, die fruchtbare Erde und ausreichende Energiequellen hingewiesen. Gleichzeitig bestehen die Deutsche darauf, dass die Regierung in Asunción Rechts-Sicherheit garantiert. Die Unternehmer-Delegation besuchte auch die Expo in Mariano Roque Alonso und informierte sich dort über Investitions- und Handels-Möglichkeiten.

Montag, 16. Juli 2007

150 Jahre paraguayische Eisenbahn

Die Eisenbahn-Linie Carlos Antonio López feiert in diesen Tagen ihr 150-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurden Gedenkmünzen geprägt, auf denen der Zug abgebildet ist. Die Eisenbahn-Gesellschaft FEPASA will die Münzen während eines zwei-tägigen internationalen Seminars im Hotel Granados Park der Öffentlichkeit vorstellen. Zu dem Seminar, auf dem unter anderem über den Eisenbahn-Transport in Lateinamerika und die zunehmende Nachfrage in diesem Bereich gesprochen werden soll, werden auch Vertreter von Eisenbahngesellschaften aus Europa und Afrika erwartet. Der historische Zug Carlos Antonio López wird ausschließlich für den Tourismus genutzt. In Encarnacion wird die Eisenbahn jedoch noch für den Güterverkehr nach Argentinien und Brasilien eingesetzt.

Sonntag, 15. Juli 2007

Eine gestohlene gemeldete Camioneta wurde von der Staatsanwaltschaft gefahren

der National-Polizei in Neu Halbstadt haben eine gestohlene Camioneta sichergestellt. Als Fahrer entpuppte sich der Sekretär von Staatsanwalt José Brusquetti, Tomás Ríos. Das von Tomás Rios gelenkte Fahrzeug war am 27. Juni in Fernando de la Mora gestohlen und am 1. Juli in der Nähe von Pirizal bereits zum ersten mal von Staatsanwalt Brusquetti sichergestellt worden. Damals war die Camioneta in Besitz eines illegalen Palo-Santo-Holz Händlers. Das Fahrzeug wurde auf dem Hof der Polizei-Dienst-Stelle in Neu-Halbstadt in Sicherheits-Verwahrung genommen. Auf bisher ungeklärte Weise eignete sich Rios das Fahrzeug an. Der Fall wurde nun Staatsanwalt Oscar Talavera übergeben. Laut Brusquetti handelt es sich lediglich um ein Missverständnis. Richter Daniel Ledesma ordente unterdessen Untersuchungshaft für Ríos an.

Wahlkampf - Rufmord oder eine ernsthafte Warnung an Fernando Lugo

Die Regierung Duarte Frutos versucht mit Foto-Aufnahmen zu beweisen, dass zwischen dem ehemaligen katholischen Bischof und jetzigen Präsidentschafts-Kandidaten der Oppositions-Bewegung, Fernando Lugo, und den Mördern der Cecilia Cubas und Entführern von Maria Edith de Debernardi eine Verbindung besteht. Innenminister Delmas Frescura legte auf einer Pressekonferenz die angeblichen Beweis-Fotos vor, auf denen Lugo gemeinsam mit dem verurteilten Osmar Martínez zu sehen sein soll. Auf dem Bild ist Martínez mit einem Mann zu sehen, der einen Bart trägt, jedoch nicht eindeutig identifiziert werden kann. Das Foto soll vor Jahren während eines Treffens mit dem libyschen Staatschef Gaddafi in Libyen aufgenommen worden sein. Lugos Anhänger behaupten, dieser sei nie in dem nord-afrikanischen Land gewesen. Während der Pressekonferenz verstrickten sich Delmas Frescura und der General Prozessbevollmächtigte der Regierung, Nelson Mora, in widersprüchliche Aussagen. Laut Delmás Frescura habe Staatschef Duarte Frutos den Geheimdienst beauftragt, weitere Beweise gegen Lugo zu sammeln.

Samstag, 14. Juli 2007

Cason mahnt zu mehr Transparenz

US-Botschafter James Cason ist gestern in Begleitung des neuen USAID-Vorsitzenden, John Beed, mit dem Senats-Präsident Miguel Abdón Saguir zusammengetroffen. Dabei wurde das Schwellen-Programm der US-Regierung erörtert. Eines der Ziele des Programmes ist die Bekämpfung der Korruption in Politik und Öffentlicher Verwaltung. Cason äusserte sich zuversichtlich, dass dieses Ziel erreicht werden kann, solange die im Schwellen-Programm vorgegebenen Punkte eingehalten werden. Im Rahmen des Programmes erhält Paraguay Finanzhilfen zwischen 300 und 500 Millionen US-Dollar. Cason forderte dazu auf, die Staatsanwälte Arnaldo Giuzzio, Carlos Arregui und René Fernandez bei ihren Ermittlungen gegen korrupte Staats-Beamte zu unterstützen. Diese Staatsanwälte würden oftmals sogar von Seiten der Regierung in ihrer Arbeit behindert. Cason traf sich in dieser Woche auch mit dem Vorsitzenden der Abgeordnetenkammer, Oscar Salomón. Auch hier war das Schwellen-Programm neben dem Projekt Paraguay Vende und den USAID-Hilfs-Projekten das zentrale Gesprächs-Thema. Bei der Umsetzung dieser Projekte werde von der US-Regierung großes Gewicht auf Transparenz gelegt, sagte Cason.

Flucht aus Vollzugsanstalt

Aus der Justiz-Vollzugs-Anstalt in Encarnacion sind gestern sechs Häftlinge geflohen. Den Männern gelang die Flucht während eines fünf-stündigen Stromausfalles in der Nacht. Einer der Flüchtigen, der wegen Mordes eine 20-jährige Freiheitsstrafe absitzt, konnte am gestrigen Vormittag dingfest gemacht werden. Er trug ein Messer, Marihuana und kleine Explosiv-Körper bei sich, die zur Sprengung von Türen benutzt wurden. Die anderen fünf Strafgefangenen sind noch flüchtig. Einer von ihnen wurde wegen Entführung und Mordes eines zehn-jährigen zur Höchststrafe von 35 Jahren verurteilt. Polizei-Angaben zufolge sägten die Entflohenen die Gitterstäbe der Zellen durch. Danach seilten sie sich über die Mauer ab. Bisher konnte die Ursache des Stromausfalles nicht geklärt werden. Es wird jedoch nicht ausgeschlossen, dass Vollzugs-Personal den Häftlingen zur Flucht verholfen hat.

Donnerstag, 12. Juli 2007

Hilfe für Obdachlose

Die Katastrophen-Schutz-Behörde S.E.N. sammelt wegen der anhaltenden Kälte obdachlose Indianer von der Strasse auf. Laut Presseangaben bringen S.E.N.-Mitarbeiter in Zusammenarbeit mit Beamten der Notfall-Einheit neun-eins-eins obdachlose Indianer in Notunterkünften unter. Sechs Frauen und 60 Kinder von den Mbyá-Indianern wurden bereits von der Strasse geholt. Auf der Plaza Italia kampieren momentan etwa 300 Indianer. Die meisten weigern sich trotz der Kälte, den Park zu verlassen, wo sie lediglich unter Zeltplanen leben. Die Notunterkünfte wurden in ehemaligen Kasernen der Streitkräfte eingerichtet. Laut dem neuen S.E.N.-Leiter, José Key Kanazawa, würden die seiner Behörde zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel dazu verwendet, den Obdachlosen angesichts der Kältewelle zu helfen. Bisher seien Unterkünfte für 250 Menschen eingerichtet worden.

Dienstag, 10. Juli 2007

Sterblichkeit unter Gebärenden nimmt weiter zu

Die Sterblichkeitsrate unter den gebärenden Müttern ist in diesem Jahr erneut angestiegen. Laut Angaben des Gesundheitsminiseriums starben in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres 40 Prozent mehr Frauen bei der Geburt als im selben Vorjahres-Zeitraum. Bis Ende Mai starben insgesamt 65 Frauen während der Geburt ihres Kindes oder an den Folgen. Die stellvertretende Gesundheitsministerin, Norma Dure, äusserte sich angesichts dieser Zahlen besorgt. Die meisten Todesfälle wurden in den Departamenten Cordillera, Guairá und Ñeembucú gemeldet. Oftmals kämen die Frauen nicht rechtzeitig in ein Krankenhaus oder ein Kaiserschnitt werde zu spät vorgenommen. In ländlichen Gebieten seien nicht genügend Transportmittel vorhanden. Laut Dure werde derzeit nach Lösungen gesucht, um diesem Miss-Stand abzuhelfen.

Ex-Vizeminister Andreas Neufeld sagt vor Gericht aus

Am gestrigen Montag sagte der ehemalige Vizeminister für Steuereinnahmen, Andreas Neufeld, vor Gericht aus. Laut dem Beschluß darf Neufeld das Land vorläufig nicht verlassen und muß sich einmal im Monat bei den Justiz-Behörden melden. Zudem muss Neufeld eine Kaution in Höhe von 50 Millionen Guaranies hinterlegen.

Parlamentarier lassen sich von Chávez nicht unter Druck setzen

Der Kongress lehnt es ab innerhalb der vom venezolanischen Staats-Chef, Hugo Chávez, vorgegebenen Frist über den Aufnahme-Antrag Venezuelas in die Mercosur-Wirtschafts-Gemeinschaft zu entscheiden. Chávez hatte in der vergangenen Wochen den brasilianischen und paraguayischen Parlamentariern eine Frist von drei Monaten gesetzt, um dem Beitritt Venezuelas zu-zustimmen. Laut dem stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses für Aussenbeziehungen, Juan Carlos Ramírez, werde sich das Parlament soviel Zeit nehmen, wie es benötige und sich nicht von Chavez unter Druck setzen lassen.

Taiwan bietet 400 Millionen USD Schulden-Erlass an

Die taiwanesische Regierung erwägt den Erlass von Schulden in Höhe von 400 Millionen US-Dollar. Das teilte die taiwanesische Vize-Präsidentin, Annette Lu, während ihres Staats-Besuches in Paraguay mit. Gleichzeitig erkärte Lu, dass dieses Angebot jedoch an bestimmte Bedingungen geknüpft sei, die von der Regierung in Asunción erfüllt werden müssten. Die Schulden stammen noch aus der Regierungszeit von Luis González Macchi. Bis heute konnte nicht nachgewiesen werden, für welchen Zweck das Geld aus Taiwan verwendet worden ist. Lu rief daher die Abgeordneten und Senatoren auf, die Verwendung der Kredite und Finanzhilfen aus dem Ausland besser zu überwachen.

Neue Landwirtschafts-Fakultät im Chaco

Die Nationale Universität von Asuncion hat im Chaco eine Fakultät für Landwirtschaftliche Betriebsführung eröffnet. Die Kurse werden in den Einrichtungen der Versuchs-Station Zentral-Chaco angeboten. Die Versuchs-Station liegt in der Nähe des Cruce de los Pioneros. Laut dem Leiter der Fakultät, Professor Antero Cabrera, sollen hier in Zukunft Agrar-Experten für den Chaco ausgebildet werden. Die neue Fakultät wird vom Landwirtschafts-Ministerium und von der Fakultät für Agrar-Wissenschaften der Nationalen Universtität getragen. Etwa 40 Jugendliche haben sich bisher für den Studiegang eingetragen. Die Aufnahme-Prüfungen begannen bereits am 5. Juli. Der Unterricht beginnt am 2. August.

Neues Wasserprojekt in den Chaco-Kolonien

Eine Unternehmens-Gruppe um Siegfried Penner und den Abgeordneten Hans Werner Thielmann wollen die Chaco-Kolonien mit Wasser aus dem unterirdischen Wasser-Vorkommen Acuífero Yrenda versorgen. Dabei ist geplant Wasser aus dem Acuífero Yrenda im Nord-Westen des Chaco an der Grenze zu Bolivien zu fördern und über eine Wasserleitung nach Filadelfia zu pumpen. Laut Presseangaben wurde das Projekt vom Umweltministerium bereits genehmigt. Diese Unternehmen konkurriert mit zwei anderen Projekten, die über eine Wasserleitung Wasser aus dem Paraguay-Fluss in den Chaco bringen wollen. Während dem zweiten Informations-Treffen über das Projekt "Wasser vom Yrenda" am vergangenen Dienstag, teilte der Unternehmer Siegfried Penner mit, dass der Acuífero Yrenda die einzige realistische Quelle für die Wasserversorgung im Chaco sei. Das Wasser sei sauber, vor künftigen Verschmutzungen geschützt und an einem zugänglichem Ort gelegen.

Der Abgeordnete Hans Werner Thielmann teilte mit dass die Wasserleitung mit einem Durchmesser von zwölf Zoll täglich an die sechs Millionen Liter transportieren könnte. Diese Menge könne man sogar verdoppeln. Der Bau der 220 Kilometer langen Leitung würde 13 Millionen US-Dollar kosten. Die Arbeiten könnten innerhalb von acht Monaten fertig-gestellt sein. Die Baukosten würden von Privat-Unternehmen getragen. Die Kosten für die Endverbraucher seien laut Thielmann nur halb so hoch wie bei den anderen beiden geplanten Projekten. Ingenieurin Elena Benítez, Abteilungs-Leiterin für Wasser-Ressourcen im Umweltministerium erklärte, dass Wasserleitungen vom Paraguay-Fluss anfälliger für Verschmutzungen seien. Von daher sollte man aus gesundheitlichen Gründen die Förderung asu dem Acuífero Yrenda bevorzugen. Der Oberschulze der Kolonie Neuland, Edwin Reimer, äußerte seine Bedenken über mögliche politische Verstrickungen zwischen den drei konkurrierenden Pojekten.

Zentralbank gibt neue - Eintausend-Guaranie-Münzen - heraus

Ab dem 1. August werden die neuen eintausend Guaranie-Münzen eingeführt. Zugleich werden neue Münzen im Wert 50, 100 und 500 Guaranies in Umlauf gebracht. Das teilte die Zentralbank bei der Vorstellung der neuen ein-tausend Guaranie-Münze mit. Alle neuen Münzen sind jetzt silbern. Die neuen Münzen sind zudem etwas leichter als die alten. Im kommenden Monat sollen zunächst 25 Millionen eintausend-Guaranie-Münzen in Umlauf gebracht werden.

Montag, 9. Juli 2007

Die Indianerbehörde - INDI - hat kein Geld mehr

Der Indianer-Behörde INDI fehlen die finanziellen Mittel um mehr Land für Indianer zu kaufen. Das teilte INDI-Leiter Augusto Fogel mit. Vor dem Sitz der Indianer-Behörde in Asuncion kampieren seit längerer Zeit etwa 100 Indianer. Eine weitere Gruppe lebt auf der Plaza Uruguaya im Stadt-Zentrum von Asuncion. Die Indianer behaupten, INDI habe ihnen zwölftausend Hektar Land versprochen, um darauf kleine Siedlungen zu bauen. Fogel erklärte, dass INDI jährlich zwei Milliarden Guaranies für den Landkauf zur Verfügung stünden. Mit dem Geld müssten jedoch auch noch ausstehende Zahlungen für frühere Landkäufe beglichen werden. Zudem vergebe INDI nur Land an Bewerber, die noch kein Land bekommen hätten. Sowohl die indigene Gruppe vor dem Behördensitz als auch die auf der Plaza Uruguaya hätten früher bereits Land erhalten.

Paraguays Export-Wirtschaft weiter im Aufwind

Die Waren-Industrie hat im ersten Halbjahr Exporte im Wert von rund 32 Millionen US-Dollar getätigt. Das entspricht einem Wachstum von 25 Prozent im Vergleich zum selben Vorjahres-Zeitraum. Allein im Juni flossen in der Branche 1,4 Millionen Dollar ins Land. Export-Schlager sind Lederwaren, Holzleisten, Parkettböden, Textilien und Zigarettenfilter. Das verlautete aus dem Industrie- und Handelsministerium. 58 Prozent dieser Waren gehen in Mercosur-Länder und die restlichen 42 Prozent werden in Länder wie Russland, Thailand und China exportiert. Wie Industrie- und Handelsminister José María Ibáñez mitteilte, sei nicht nur der Anstieg der Exporte sondern auch die Gründung von mehr Unternehmen wichtig. Insbesondere durch den Einsatz moderner Technologien würden Arbeitsplätze geschaffen.

Sonntag, 8. Juli 2007

Staatspräsident Dr. Duarte Frutos verteidigt Ex-Vizeminister Andreas Neufeld

Staatspräsident Dr. Duarte Frutos hat gestern in seiner Rede zur Einweihung der neuen Asphalt-Strasse in Loma Plata, die Staatsanwaltschaft kritisiert und den ehemaligen Vizeminister für Steuereunnahmen, Andreas Neufeld, verteidigt. Er werde nicht zulassen, dass Andreas Neufeld in schlechter Erinnerung bleibe, so der Präsident. Staatsanwalt Martín Cabrera beschuldigt Andreas Neufeld unter Vortäuschen eines nicht vorhandenen Ing.-Diploms zu Unrecht ein höheres Gehalt kassiert zu haben. Laut Dr. Duarte Frutos, sei Herr Neufeld ein Opfer von mafiösen Kräften geworden. Herrn Neufeld fehlte ledigliche ein akademischer Titel. Die "großen Steuerhinterzieher und Diebe der Staatskasse" hingegen gingen straffrei aus. Duarte Frutos erklärte, dass einige Staatsanwälte lediglich hinter dem Ruhm in den Medien her seien und alles mögliche dafür tun würden. Auch der Minister für öffentliche Bauten und Kommunikation, Rogelio Benítez, sprach Hern Neufeld gegenüber seine Anerkennung aus.

Heftig verbale Auseinandersetzungen im Senat

Die Diskussion über den Aufnahme-Antrag Venezuelas in den Mercosur und die jüngsten Äusserungen des venezolanischen Staats-Chefs Hugo Chávez haben gestern zu heftigen verbalen Auseinandersetzungen im Senat geführt. Senator Domingo Laíno von der Liberalen Partei hält die Aufnahme Venezuelas in den Mercosur für äusserst wichtig. Alfonso González Núñez von der regierenden Colorado-Partei will mehr Bedenk-Zeit, bevor über den Antrag abgestimmt wird. Laíno teilte weiter mit, dass ein Beitritt Venezuelas für die Wirtschaftsgemeinschaft positiv sei. Die Mercosur-Länder würden sich gut ergänzen. Dies treffe besonders auf Paraguay und Venezuela zu. Venezuela sei ein Land mit grossen Erdöl- und Erdgas-Vorkommen. Paraguay sei ein Agrar-Land mit ausgeprägter Forstwirtschaft. Venezuela sei an Agrar-Produkten interessiert, während Paraguay Öl- und Gas brauche.

Freitag, 6. Juli 2007

Itaipú-Strom für Argentinien

Wegen der in Argentinien herrschenden Energiekrise erwägt die Regierung in Buenos Aires, elektrischen Strom aus Brasilien zu importieren. Die Argentinier würden für den Strom im Verlgeich mit den Brasilianern das doppelte an das Wasserkraftwerk Itaipú bezahlen. Laut dem argentinischen Präsidenten, Néstor Kirchner, sei ein entsprechendes Abkommen mit der brasilianischen Regierung geschlossen worden, in dessen Rahmen Energie-Lieferungen in den Wintermonaten zugesagt würden. Paraguay und Brasilien betreiben gemeinsam das doppel-staatliche Wasserkraftwerk Itaipú. Da Paraguay seinen Strom-Anteil in Höhe von 45 Millionen Megawatt nicht verbraucht, ist es laut dem Itaipú-Vertrag verpflichtet, die überschüssige Energie an Brasilien abzutreten. Der Vertrag untersagt Paraguay diese Energie an ein Dritt-Land zu verkaufen. Die Regierung in Asunción will prüfen, ob Brasilien mit dem Strom-Verkauf an Argentinien den Itaipú-Vertrag verletzt.

Donnerstag, 5. Juli 2007

Rückgang der Fleisch-Exporte in Paraguay

Durch den Fleischexport Paraguays sind im ersten Halbjahr Devisen in Höhe von 226 Millionen US-Dollar ins Land geflossen. Das verlautete aus Angaben der SENACSA. Insgesamt wurden im laufenden Jahr bislang etwas mehr als 103-tausend Tonnen Rindfleisch exportiert. Im ersten Halbjahr 2006 waren es dagegen bereits 127-tausend Tonnen. Ursache des Rückgangs ist die Reduzierung der Fleisch-Lieferungen nach Russland. Die russischen Abnehmer beziehen das meiste Rindfleisch momentan aus Brasilien. Den Angaben zufolge ist Chile der größte Abnehmer Paraguays was den Wert der Lieferungen betrifft. Russland gilt immer noch als grösster Abnehmer bezüglich der Menge. Die Zahlen beziehen sich dabei nicht nur auf Rindfleisch, sondern auch auf Schweine- und Pferdefleisch, sowie Innereien. Der Geflügel-Export ist zum Erliegen gekommen. Im vergangenen Jahr lagen die Geflügelexporte noch bei 260 Tonnen, wodurch Deviseneinnahmen in Höhe von 250-tausend US-Dollar ins Land geflossen waren.

Strengere Zoll-Kontrollen in Paraguay

Die Leiterin der Zolldirektion, Margarita Diaz de Vivar, hat erneut personelle Wechsel angekündigt. Gleichzeitig wolle sie die Zoll-Kontrollen in Ciudad del Este, auf dem Flughafen Guaraní und in Puerto Falcon verstärken. Zudem sollen verstärkt Waren-Kontrollen durchgeführt werden. Die Kontrollen werden von 20 Zollbeamten in Zusammenarbeit mit 20 Marine-Soldaten und der National-Polizei durchgeführt.

Stellenabbau in der Stadverwaltung von Asunción

Die asuncioner Bürgermeisterin, Evanhy de Gallegos, will noch vor Jahresende eintausend Stellen in der Stadtverwaltung abbauen. Neben Entlassungen ist die vorzeitige Pensionierung zahlreicher Angestellter geplant. Für Entschädigungs-Zahlungen ist eine Summe von 20 Milliarden Guaranies eingeplant. Dafür müsse möglicherweise ein Kredit aufgenommen werden, hiess es. Laut de Galleghos betragen die Personalkosten 88 Prozent der gesamten Ausgaben der Stadtverwaltung. Es verbleiben lediglich 12 Prozent für laufende Kosten und Investitionen. Momentan beschäftigt die asuncioner Stadtverwaltung fünf-tausend 500 Angestellte.

Die katholische Bischofskonferenz rügt Dr. Duarte Frutos

Die katholische Kirche hat Staatspräsident Duarte Frutos um Beweise für seine Anschuldigungen gegen Fernando Lugo gebeten. Der Staatschef hatte während seiner öffentlichen Reden mehrmals den Verdacht geäussert, dass Lugo in Entführungen verwickelt sei und die Lösegeldsummen zur Finanzierung seiner Auslandsreisen im Rahmen des Wahlkampfes verwende. Nach einer ausserordentlichen Versammlung der paraguayischen Bischofskonferenz C.E.P. in Luque erklärte Monseñor Igancio Gogorza, dass der Staats-Chef bei den Justiz-Behörden Anzeige erstatten solle, falls er Beweise für seine Anschuldigungen habe. Es sei nicht richtig öffentlich derartige Anschuldigungen zu machen.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Paraguayische Richter am Obersten Gerichtshof sind unkündbar

Die verfassungsgebende Versammlung des Obersten Gerichtshofes hat gestern den Richter Antonio Fretes in seinem Amt für unabsetzbar erklärt. Fretes kann somit bis zu seinem 75. Lebensjahr das Richter-Amt ausüben. Damit stellten die Richter Víctor Núñez, Raúl Torres Kirmser und Wildo Rienzi Galeano sich gegen eine Resolution des Senates, welche die Amtszeit der Richter auf fünf Jahren begrenzte. Richter am Obersten Gerichtshof können nun allein durch eine Gerichtsentscheidung vor ihrem 75. Lebensjahr abgesetzt werden. Richter Wildo Rienzi wird am kommenden Donnerstag aus dem Obersten Gerichtshof ausscheiden, da er dann das 75. Lebensjahr erreicht.

Dienstag, 3. Juli 2007

Evangelische Gemeinde kümmert sich um Tacumbú-Häftlinge

In der Justiz-Vollzugs-Anstalt Tacumbú wurden mehrere Modernisierungs-Arbeiten abgeschlossen. Die Arbeite wurden von Mitgliedern der evangelischen Gemeinde Libertad ausgeführt. Es wurden unter anderem drei neue Büro-Räume eingerichtet, ein Zimmer für das Vollzugs-Personal und ein Ess-Saal. Zudem wurden sieben neue Zellen für jeweils vier Insassen geschaffen. Die Gemeinde Libertad hat ihren Sitz in der Vollzugs-Anstalt. Seit einigen Jahren hilft die Gemeinde den Insassen bei der Resozialisierung. Den Inhaftierten werden Bibelstudien und berufsbildende Kurse angeboten. Interessierte Häftlinge können Kurse in Informatik, Kunst, dem Friseur-und Bäckerhandwerk nehmen.

Asunción - Dokumentenfälschung in Ausweisbehörde

In der Ausweis-Behörde konnte die Herstellung einer gefälschten Cedula für einen Rauschgifthändler vereitelt werden. Die Cedula eines Verstorbenen sollte auf den Namen des bekannten Drogenhändlers, Jarvis Chimenez Pavao, ausgestellt werden. Chimenez Pavao wird von der Anti-Drogen-Einheit SENAD steckbrieflich gesucht. Drei verdächtige Mitarbeiter der Ausweisbehörde wurden festgenommen.

Wirtschafts-Experten widersprechen den Jahresbericht von Dr. Duarte Frutos

Die Angaben im Jahresbericht von Staatspräsident Duarte Frutos vom vergangenen Sonntag stimmen nicht mit den statistischen Daten überein. Das geht aus den Angaben mehrerer Wirtschafts-Analysten hervor. Ihren Angaben zufolge stimmen die Erklärungen des Präsidenten über das Wirtschafts-Wachstum, die Verminderung der Armut und das Ansteigen des Bruttoinlands-Produktes nicht mit der Realtität überein. Es seien zwar im Bereich der Land- und Viehwirtschaft bedeutende Erfolge erzielt worden. Jedoch könne in anderen Wirtschafts-Bereichen keine Rede von Wachstum sein. Die Kleinbauern kämpften täglich ums Überleben. Auch die kleinen und mittelständischen Betriebe könnten nur geringe Einnahmen verbuchen. Hinsichtlich der Investitionen seien zwar über 260 Projekte angenommen worden, von denen bisher aber nur ein kleiner Teil realisiert worden sei.

IWF zufrieden mit paraguayischen Regierungs-Programm

Der Internationale Währungsfonds IWF hat im Rahmen des Stand-By-Abkommens dem Regierungs-Programm für 2007 zugestimmt. Das vom Finanzministerium erstellte Programm enthält die Ziele der Regierung und die dafür vorgesehenen Kosten. Es wurde gestern im Finanzministerium der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Details wurden von Zentralbank-Chef German Rojas, dem Vizeminister für Wirtschaft, Jorge von Horoch, und dem IWF-Vertreter in Paraguay, Luis Durand, näher erläutert. Eckpunkte des Regierungs-Programmes sind die Stabilisierung der Wirtschaft, Erhöhung der Investitionen, Schaffung von Arbeitsplätzen und ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum.

Neuer paraguayischer Botschafter in Madrid

Die Regierung hat Oscar Cabello Sarubbi als neuen Botschafter nach Spanien entsand. Cabello Sarubbi legte gestern im Regierungspalast seinen Amtseid ab. In seiner anschliessenden Rede erklärte er, das Thema der paraguayischen Immigranten zur obersten Priorität zu machen. Zudem wolle er seinen Landsleuten in Spanien beratend zur Seite stehen. Laut seinen Angaben leben in Spanien etwa 50-tausend paraguayische Staatsangehörige. Die paraguayische Botschaft in Spanien war seit Dezember 2005 unbesetzt, als der damalige Botschafter, Nelson Argaña, sein Amt niederlegte und nach Paraguay zurückkehrte, um das Senatoren-Amt zu übernehmen.

Montag, 2. Juli 2007

Taatschef Dr. Duarte Frutos legt Regierungsbericht vor

Am gestrigen Sonntag hat Staatspräsident Dr. Duarte Frutos im Kongress seinen Jahresbericht abgegeben. In seiner 55-minütigen Rede sprach der Regierungs-Chef über die Erfolge seiner vier-jährigen Amtszeit und den wirtschaftlichen Fortschritt im Land. Dabei verwies er auf das Wirtschafts-Wachstum und das gestiegene Bruttoinlandsprodukt. Auch die Gründung der Finanzagentur für Entwicklung A.F.D. sei ein Verdienst seiner Regierung. Dadurch erhielten viele Unternehmen in Landwirtschaft und Industrie zins-günstige Kredite. Zudem sei das Gesundheitswesen erheblich verbessert worden. Labor-Analysen und Schwangerschafts-Vorsorge-Untersuchungen in den staatlichen Krankenhäusern seien kostenlos. Für Kinder im Alter unter fünf Jahren soll in Zukunft jegliche Zahnbehandlung kostenlos angeboten werden. Duarte Frutos betonte, dass das Budget des Gesundheitsministeriums während seiner Amtszeit um 188 Prozent gestiegen sei. Daneben informierte der Regierungs-Chef über die geplante Modernisierung der Streitkräfte und der National-Polizei, um die Öffentliche Sicherheit und Ordnung gewährleisten zu können. Mehrere Oppositions-Politiker zeigten ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Präsidenten, indem sie ihm während seiner Rede den Rücken kehrten. Auch die Anhänger der Colorado-Splitter-Gruppe um Vize-Präsident Luis Castiglioni äusserten ihre Ablehnung.

Links gegen Link - Pedro Fadul fordert EX-Bischof Lugo heraus

Der Partei-Vorsitzende von Patria Querida, Pedro Fadul, will bei der Wahl zum Präsidentenamt gegen Fernando Lugo antreten. Während die Liberale Partei sich auf die Unterstützung Lugo´s geeinigt hat, will Patria Querida einen eigenen Kandidaten für die internen Wahlen innerhalb der Oppositions-Bewegung ins Rennen schicken. Über 100 Anhänger haben gestern während einer politischen Veranstaltung Fadul ihre Unterstützung zugesagt. Fadul erklärte gegenüber der Presse, dass er davon überzeugt sei, dass die Oppositions-Bewegung aus den internen Vorwahlen gestärkt hervorgehen werde, obwohl es bisher grosse Meinungs-Verschiedenheiten gebe.

Landflucht in die Städte nimmt stetig zu

Immer mehr Menschen verlassen ihre Heimat in ländlichen Gebieten und ziehen in der Hoffnung auf ein besseres Leben in die Städte. Laut einem Bericht des Bevölkerungs-Fonds der Vereinten Nationen UNFPA fehlt in den meisten Städten in Paraguay ein geordneter Bebauungsplan. Zudem ist oftmals nicht genügend Raum vorhanden und es fehlt an der notwendigen Infrastruktur. Dadurch kommt es zur Bildung von Armen-Vierteln. Die Stadtverwaltungen sind durch die massive Landflucht zunehmend überfordert. Dem Bericht zufolge sind die Städte Ypane, San Antonio, Santa Rita, Cambyreta und San Juan del Parana am meisten von der Landflucht betroffen und wachsen am schnellsten. Gleichzeitig wurden die Depertamente Central und Boqueron als die Gebiete mit dem höchsten Bevölkerungs-Zuwachs angegeben. Die Departamente mit der niedrigsten Zuwanderung sind Concepción und Paraguari.

Erziehungsministerin Blanca Ovelar gibt Ihren Rücktritt bekannt

Heute wird Erziehungsministerin Blanca Ovelar ihren Rücktritt erklären. Zuvor will Ovelar den Gesetz-Entwurf für den Sprach-Unterricht vorstellen. Danach wird sie einen Bericht über ihre langjährige Amtszeit vortragen. Der Bericht enthält eine Bilanz der Bildungs-Reform und einen Ausblick auf die bildungs-politischen Herausforderungen in der Zukunft. Daneben will Ovelar Stellung beziehen zu den Unregelmässigkeiten bei der Verteilung des Schülerfrühstücks und der kostenlosen Lern-Artikel. Abschliessend wird sie ihre Nachfolgerin vorstellen, deren Name bisher nicht bekannt ist. Als aussichts-reichste Kandidatinnen für das Amt gelten die bisherige Stellvertreterin Ovelars, Marta Lafuente, die Vorsitzende der Kinder- und Jugendschutzbehörde, Victorina Espinola und die ehemalige Ministerin für Soziales, Maria Ester Jiménez. Ovelar will sich nach ihrem Rücktritt ausschliesslich dem bevorstehenden Wahlkampf widmen.

Paraguay verzeichnet steigende Zoll-Einnahmen

Die Zolldirektion konnte im Juni bedeutend mehr Einnahmen verbuchen. Im Vergleich zum Vorjahres-Monat stiegen die Zoll-Einnahmen im Juni 2007 um 22,4 Prozent. Dies sei laut dem Zollbeamten, Osvaldo Molinas Riso, auf effektivere Kontrollen an den Grenzen zurückzuführen. Die verstärkten Kontrollen werden von der US-Regierung im Rahmen des Schwellenprogrammes unterstützt. Dabei arbeiten die Zollbeamten mit der National-Polizei und der Marine zusammen. Durch die personelle Verstärkung können nun flächen-deckende Kontrollen durchgeführt werden. Zudem wird durch den Einsatz eines neuen Mobil-Scanners die Arbeit der Zollbeamten wesentlich erleichtert.

Sonntag, 1. Juli 2007

Illegale Holzkohle-Lieferungen beschlagnahmt

Die Staatsanwaltschaft hat in der vergangenen Woche im Departament Canindeyú vier LKW-Ladungen mit je 25 Tonnen Holzkohle sichergestellt. Fünf Verdächtige wurden festgenommen und ein gestohlener Wagen beschlagnahmt. Die Massnahmen wurden von den Staatsanwälten für Umwelt-Kriminalität Ricardo Merlo und José Luis Casaccia geleitet. Sie wurden dabei von Beamten der Forstbehörde S.F.N. unterstützt. Die illegalen Holkohle-Lieferungen waren für Brasilien bestimmt.

Staatsanwalt ermittelt gegen Leiter der Katastrophen-Schutz-Behörde

Staatsanwalt Rocío Vallejos beschuldigt den Leiter der Katastrophen-Schutz-Behörde S.E.N., Arístides González, der Veruntreuung und Urkundenfälschung. Den Ermittlungen zufolge hat González von 1999 bis 2004 die Verteilung des Schüler-Früh-Stücks geleitet. Seitdem seien Unregelmäßigkeiten bei der Verwendung der dafür vorgesehenen Finanzmittel aufgetreten. Die General-Kontroll-Behörde hatte bereits zuvor Unregelmäßigkeiten in Erziehungs-Ministerium aufgedeckt. Dabei wurden im Rahmen des Schüler-Früh-Stückes 17-ein-halb Milliarden Guaranies unsachgemäss verwendet.

BID fördert verstärkt Kleinunternehmer in Lateinamerika

Der multi-laterale Fonds M.I.F. der Interamerikanischen Entwicklungsbank BID will kleine und mittel-ständische Unternehmen in Latein-Amerika mit 1,5 Millionen US-Dollar unterstützen. Das teilte der BID- Sprecher Santiago Soler mit. Im Rahmen des Förder-Programmes sollen den lateinamerikanischen Ländern grössere Export-Möglichkeiten eröffnet werden. Die Initiative dafür geht von der brasilianischen Regierung aus. Die kleinen und mittel-ständischen Unternehmen in Brasilien exportieren jährlich Waren im Wert von 160 Millionen US-Dollar.

Ex-Bischof Fernando Lugo bewundert Links-Regierungen

Der ehemalige katholische Bischof und Präsidentschafts-Kandidat Fernando Lugo äußerte in Madrid seine Bewunderung über die Regierungen in Bolivien, Ecuador und Venezuela. Er halte die Regierungs-Führung in diesen Ländern für vorbildhaft. Das erklärte Lugo während einer Diskussions-Runde in Madrid. Auf seiner Rundreise besuchte Lugo auch die Vereinigten Staaten und Argentinien. Lugo äußerte sich besorgt über mögliche bevorstehende Unruhen in Paraguay, falls seine Kandidatur in Frage gestellt werde. Paraguay befinde sich momentan in einer, so wörtlich, "langen Siesta". Nach dem Sturz der Diktatur im Jahr 1989 glaubten viele an eine neue Demokratie, aber dieser Traum sei nie erreicht worden.